Lebenslauf

Fragen, Antworten und Hinweise zu den Modellen mit 790ccm und 865ccm
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Nobbi

Lebenslauf

Beitrag von Nobbi » 7. Sep 2014, 01:43

Hallo,

Heute hat mich ein Forumsfreund auf eine Idee gebracht "man sollte dochmal einen Lebenslauf" für ein
Motorrad mit soo vielen Kilometern wie meine schreiben, was so alles war und was nicht funktioniert hat.
Das werde ich jetzt mal versuchen.

Ich habe meine Bonnie als gebraucht gekauft, hatte 4850 Km auf der Uhr sah aber, als ich sie das erste mal gesehen habe
aus wie neu. Keine schäden keine Kratzer oder Dellen einfach nur schön.

Also bezahlt und ab nach Hause, bereits auf der Fahrt bemerkte ich das die Tachoanzeige ab und zu schwankte mal lief
sie bei einer Drehzahl 100Km/h mal nur knapp 80Km/h kurz und gut nach ca. 250 Km ging der Tacho auf null und blieb dabei
also zum Händler weil ich dachte Tachowelle oder Antrieb, war beides i.O.es war der Tacho.
Einen neuen bekommen mit natürlich 0 Km und seitdem immer kräftig gezählt bis heute 125.000 Km.
Es gibt ja den Motorschaden fred, das hier könnte oder müsste der nicht "Kaputtbar" fred werden.

Als ich sie das erste Jahr hatte habe ich von diesen Tridays in Newchurch gehört habe mich aber noch nicht wieder sicher
genug gefühlt um da teilnehmen zu können, das hat sich dann in den nächsten Jahren sehr verändert seitdem fahren wir
jedes Jahr zur Triweek und machen dann mit An und Abfahrt immer so 4500-5000 km.
In jedem Jahr bekommt meine Blaue im Frühjahr einen Öl und Filterwechsel, bei 20.000 Km wurde auch das Ventilspiel
gemessen und an zwei Punkten korrigiert und seitdem nicht mehr verändert.
Bei ungefähr 35.000 Km bemerkte ich ab und zu ein Kupplungsrutschen beim beschleunigen im großen Gang also 3. 4. 5.
habe dann einen Satz stärkere Kupplungsfedern eingebaut und brauchte nie wieder etwas ändern.
Mit der Zeit bekam sie dann noch einen Drehmo-Kit von Rainer,ein Paar andere Düsen, einen Satz Sharks um ein wenig
mehr "Laut" zu geben, dann hat nach einigen E-mails an Conti, der zuständige Mann eine Freigabe für die Trial Attack
für MD908 erteilt, somit musste ich nicht mehr dreimal im Jahr zu SBF oder einem Reifenhändler weil BT45 schon wieder
abgerubbelt waren, spitze im negativen war mal ein Jahr als ich im Frühjahr neue gebraucht habe, dann vor der Triweek
im Juni den Hinteren neu machen mußte und nach der Triweek beide neu machen mußte, das haut ganz schöne Löcher ins
Konto. Mit dem Trial Attack war es dann deutlich angenehmer, beim Typ 1 zwar nicht ganz so wie bei BT45, aber immerhin
15.000 Km mit einem Satz.
Die ganze Zeit nie Probleme mit dem Motor keinerlei Ölverlust oder Ölverbrauch einfach immer nur fahren und staunen.

Bei der Triweek 2011 kam dann mein erstes Problem von einer Seite die ich nicht erwartet hatte, bei der Abfahrt auf dem
Falzarego Pass an der Sella Runde wurde auf einmal meine vordere Bremse weich und fiel dann komplett aus ich konnte auf
einem flacheren Stück mit dem Motor und der Hinterradbremse zum Glück anhalten ohne Probleme zu haben.
Da ich vorher im Frühjahr Bremsflüssigkeit gewechselt hatte konnte ich es mir nicht erklären, da die Bremse nach einer
Abkühlzeit zwar etwas weich, aber wieder funktionfähig war hab ich nur nochmal Flüssigkeit wechseln lassen und bin damit
auch wieder gut nach Hause gekommen. In Newchurch hab ich dann von einem Engländer gehört das eine Bremse von einer
Honda an unsere Aufnahme passen soll, hab mir das Teil in ebay ersteigert bin zum TÜV und habe es ohne Probleme von
einem Prüfer eingetragen bekommen.
Im August 2012 also nach 6 Jahren war es dann soweit meine Blaue hat die 100.000 Km überschritten und lief immer noch
vollkommen ohne Probleme.
2014 fing durch meinen dummen umfaller im Dezember 2013 nicht ganz so flockig an, mein Fuß brauchte doch eine ganze
Zeit bis alles wieder einigermaßen flüssig funktionierte.
Bei den ersten Fahrten im März und April merkte ich das mein Getriebe sich immer schwerer schalten ließ und die Lauf
geräusche immer lauter wurden, dann anfang Mai eine Fahrt in den Schwarzwald kurz vor Freudenstadt im 4. Gang will
zurückschalten, nichts geht mehr, kann weder rauf noch runter schalten. Hmmm halbe Stunde warten, Motor abgekühlt,
siehe da sie schaltet wieder, also weiter, 50 Km weiter im Würmtal das gleiche, wieder warten dann zu Hause beim in
die Garage fahren fast den Schalthebel durchgebrochen jetzt geht auch in kalten Zustand kaum noch was.

Überlegung: Motor ausbauen, aufmachen, Getriebe reparieren, bei Triumph die Ersatzteilpreise abgefragt
Ohaa man rechnet mit ca. 600-800 Euro nur für die Teile wenn am Gehäuse nichts kaputt ist.

Neue Überlegung: Anderen Motor, in ebay einen Motor gesehen mit 9000 Km und sofort gekauft, haben ein paar
Kleinigkeiten gefehlt, also am alten abgebaut an den neuen anmontiert, den alten Motor ausgebaut den neuen eingebaut
neues Öl eingefüllt und dann der AHA moment, Schlüssel rum, Daumen auf den Knopf whoaa nach zwei Umdrehungen
springt an läuft vollkommen ruhig ohne jedes nebengeräusch einfach Perfekt, da konnte man deutlich den Felsen von meinem
Herzen plumpsen hören.
Habe ihn dann ganz vorsichtig warmgefahren, dann noch so ungefähr 200 Km gefahren das Öl wieder abgelassen und durch
ein ganz feines Sieb (Hydraulikfilter)laufen lassen um zu sehen ob irgendwelche Metallteile auftauchen, war nichts zu sehen,
auch der Metallseparator in dem Filtersystem hat nichts gefunden, also wieder neues Öl einfüllen und los gings.
Mit dem Motor war ich dann dieses Jahr bei der Triweek bin etwas über 4000 Km gefahren der Motor hat jetzt bei mir knapp
6000 Km gelaufen und hört sich ganz toll an.
Es ist also schon so wie auch Rainer geschrieben hat wenn man die einfachen normalen Servicesachen immer wieder zur Zeit
machen läßt braucht man sich um die Haltbarkeit keine Gedanken machen.

Ich hoffe das war nicht zu langweilig zu lesen, aber ich mußte das jetzt einfach loswerden, ich habe jede Stunde und jeden
Kilometer mit dem alten sowie jetzt auch mit dem "neuen" Motor genossen und habe immer noch einen riesen Spass an
allen Tagen mit meiner Blauen.

Gruß Nobbi :D :+x+: :+x+: :+x+:

alexander

Re: Lebenslauf

Beitrag von alexander » 7. Sep 2014, 03:21

Servus Nobbi, ein schöner Lebenslauf. Am meisten hat mich an Deiner Maschine beeindruckt, dass sie mit fast 100.000 km immer noch wie neu ausgesehen hat. Alter Putzteufel. :mrgreen:

Alex_420

Re: Lebenslauf

Beitrag von Alex_420 » 7. Sep 2014, 12:13

Schöner Lebenslauf ...

und es macht immer wieder Spaß mit Dir zu fahren. Du bist unser KM-König :444:

:mrgreen:
Alex

schwanenpils

Re: Lebenslauf

Beitrag von schwanenpils » 7. Sep 2014, 13:18

Danke für Deinen Bericht :+top:
Was ist mit den üblichen Verdächtigen, Gabelsimmeringe, Getriebesimmering, Bremsscheibe schon getauscht? abgerissene Stehbolzen,Speichen? nix kaputtgegangen?
Gruss und Respekt vor der kmLeistung

fordprefect

Re: Lebenslauf

Beitrag von fordprefect » 7. Sep 2014, 17:32

Hoi Nobbi, junggebliebenes Windgesicht :wink+:
Bayernturm, Löf, Glemseck, wir haben Dich vermisst :fra: !

Gruß, Fordprefect

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Re: Lebenslauf

Beitrag von paule » 7. Sep 2014, 18:30

fordprefect hat geschrieben:Hoi Nobbi, junggebliebenes Windgesicht :wink+:
Bayernturm, Löf, Glemseck - war er kurz bei Partyzelt, wir haben Dich vermisst :fra: !

Gruß, Fordprefect
Grüßle, Paule
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tengo bonnie

Re: Lebenslauf

Beitrag von tengo bonnie » 7. Sep 2014, 18:35

Hallo Nobbi,
Ein sehr lesenswerter und beruhigender Lebenslauf. Bei meiner Fahrleistung werde ich - von Sonderereignissen abgesehen - damit nie an die Grenze der Haltbarkeit meiner Bonnie kommen. So etwa 125000 km ist ja offenbar eine feste Größe (siehe JR).
Herzlichen Gruss
Eberhard

Rainer

Re: Lebenslauf

Beitrag von Rainer » 7. Sep 2014, 21:51

Hallo Nobbi. Schöner Bericht und ein Beweis für die Standfestigkeit unserer Twins. Ich kann das nur bestätigen. Ich habe zwar noch mit keinem einzelnen Motor so eine Laufleistung gefahren: mit meiner momentanen Bonnie EFi bin ich bei 65000, mit dem Vorgänger den jetzt mein Mechaniker ELLE fährt waren es 50000 km, und mit den anderen aus dem Stall wie Aluracer von Christoher, die Scrambler von Yannic und der Grauen Bonnie von Henrik kommen auch etliche KM dazu. Und ich muss anmerken, dass ich mit Sicherheit kein Material schonender Fahrer bin. Da waren jede Menge Alpen Orgien dabei mit Dauervollgas und immer ab in den Begrenzer um sich die Kühe vom Hals zu schaffen, oder auch manche weite Autobahn etappen nach Spanien und immer mit 160- 180 KM /h ab durch die Mitte. Manche von Euch waren bei diesen Exzessen dabei.
Also mein Fazit: das funzt gut und hält lange ohne Probleme. Ja Kleinigkeiten gab es auch. Speichenbrüche ( nur bei der alten Nabe), gabelsimmeringe, Simering Ritzel, Tachowelle, Gaszug, Birnen aber sonst nichts.
Übrigens Fordie, ich habe Nobbi doch am Freitag am Glemseck gesehen, oder bin ich schon so Banane, dass es vielleicht doch letztes Jahr war.
Gruß
Rainer

Nobbi

Re: Lebenslauf

Beitrag von Nobbi » 7. Sep 2014, 23:04

Hallo alle,
Ich war am Samstag fast den ganzen Tag am Glemseck aber da ich ja kaum noch Alkohol trinke wollt ich auch niemand die
Feierlaune vergrämen wenn da einer so trocken rumsitzt, hab mich mit ein paar Kumpels getroffen mit denen ich immer die
ganze Triweek unterwegs bin,
@Fordie dieses Jahr ist das mit fast allen Treffen immer genau in die Zeit gekommen in der meine Frau urlaub hat oder halt
genau am Geburtstagswochenende, wenn ich dann da weg bin kann ich auch gleich weg bleiben, nur Glemseck hat jetzt halt
genau gepasst.
Ja und sonst gabs natürlich auch ein paar Kleinigkeiten, einen Auffahrunfall der mich von der alten Nabe befreit hat, 3 gebrochene
Speichen vorher am alten Hinterrad, ein Kupplungszug im Schwarzwald 150 Km ohne Kupplung nach Hause, ein Kupplungszug
in der Triweek auf einer privaten Tour, vom Schneider in Bramberg sehr gut repariert, bin mit dem nicht originalen Teil bis dieses
Jahr gefahren hab erst gewechselt beim Motortausch im Mai, ansonsten nur die üblichen Verschleißteile habe jetzt den 4. Kettensatz
drauf die erste war das Originalteil mit O-Ringen war nach 28.000 Km total fertig, danach nur noch Enuma X-Ring und Schraubschloß
jeder Satz mit 40.000 Km oder mehr ein ganz edles Teil, immer mit allen Rädern getauscht und nie Probleme, keine sonstigen Teile
gebraucht, Gabel ist immer noch dicht, da ich lieber mal mit zu wenig Kettenspannung und immer alleine fahre hat der "Alte Motor"
nie auch nur einen Tropfen Öl verloren weder an den Deckeln, noch am Ritzelsimmering der ist sogar immer noch dicht.
Als ich die damals gekauft habe dachte ich nicht, das ein englischer Motor mir nochmal zeigen wird das man keinen abwaschbaren
Garagenboden braucht, die GS von meinem Kumpel hat da mehr Probleme.
In der Zeit hab ich zwei Bremsscheiben vorne gebraucht hab jetzt die dritte dran und ab diesem Jahr nur noch organische Beläge
weil mir die Wirkung von dem Honda-Bremssattel doch ab und zu mit Sintermetall so ein klein bischen einen AHA-moment geliefert
hat, aha jetzt ist doch dasHinterrad in der Luft.
Die hintere Scheibe ist immer noch das Original obwohl ich die in den Bergen gerne nehme um mich in Kurven reinzustellen damit man
nicht zum Verkehrhindernis wird :lol+:
Tja das war's noch mit so Kleinigkeiten, die Shark-Töpfe werd ich jetzt wohl bald mal aufmachen müssen weil der Klang jetzt so nach
den 125.000 doch nicht mehr so ganz Nachbarschafts konform ist, es gehen Morgends wenn ich mal so um halb oder sechs zum Rentnerjob
am Flughafen fahre schon mal hier und da Lichter an und Fenster werden geöffnet weil man den Klang in "Natur" geniessen möchte,
ich glaub da muß ich jetzt im Winter mal ran.
Mit dem neuen Motor ist natürlich auch das Drehmo ein wenig besser und ich stehe niemand mehr im weg wenn einer vorbei will
darf er es gerne Versuchen :lol+:
Gibt dann schon mal erschrockene Gesichter wenn da auch noch en Rentner draufsitzt :mrgreen:

So das wars eigentlich, mit F.G. "und das ist alles was ich dazu sagen kann"

Gruß und allen viel Spaß Nobbi :-)

barolo-boy

Re: Lebenslauf

Beitrag von barolo-boy » 23. Sep 2014, 22:07

Schöne Geschichte!
Ist bei mir etwas kürzer: Bonni T100 efi Baujahr 2008, im August 2010 mit 6.000km gekauft. 6x Öl gewechselt, 4x Conti TrialAttack, 3x Bremsbeläge, Ventilspiel kontrolliert. Jetzt knapp 63.000 km auf der Uhr. Kein Ölverbrauch, läuft wie ein Uhrwerk! Ist halt ein tolles Moped!!! :+top:

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