Zündungsprobleme

Fragen, Antworten und Hinweise zu den Modellen mit 790ccm und 865ccm
an85

Zündungsprobleme

Beitrag von an85 » 10. Mai 2007, 15:54

Tag allerseits,

Ich habe ein Problem und zwar kein kleines denke ich zumindest:
Die Thruxton ist gerade erst 2 einhalb Jahre alt und schön läuft sie nicht mehr :cry: und das bei dem Wetter :evil+:
Vergaser sind in Ordnung, ich bekomme "blos" keine Zündfunken denke die Zündspule ist in Ordnung da sie Vernünftige Werte aufweist Zündkerzen hatte ich auch schon ausgestauscht. An was kann das nun liegen?? Hoffe mal nicht die Zündbox das wäre teuer und ich wäre enttäuscht von der Qualität der Triumph.

Bitte um eure Hilfe
Andreas

Lars

Re: Zündungsprobleme

Beitrag von Lars » 11. Mai 2007, 06:32

an85 hat geschrieben:...Bitte um eure Hilfe,Andreas
Hallo Andreas,

Hilfe gibt es hier im Rahmen unser Möglichkeiten meistens. Allerdings wird eine kurze "Vorstellung" hier im Forum auch immer gerne gesehen :+top:

Zu Deinem Problem schau mal hier:
viewtopic.php?t=234

Gruß, Lars

thruxtonian

Beitrag von thruxtonian » 12. Mai 2007, 10:24

Kann mir jemand den Elektrodenabstand für die Standard- NGK-Kerzen sagen?
vielen Dank und Grüsse
Walter

Alpen Racer

Beitrag von Alpen Racer » 12. Mai 2007, 10:52

Hallo Walter
Der Elektrodenabstand beträgt 0,8-0.9mm
Gruß Erich

Alpen Racer

Beitrag von Alpen Racer » 12. Mai 2007, 11:47

@Anderas
Wie du in dem Link von Lars sicher schon gelesen hast,kann dies viele Ursachen haben!
Ich würde mal die Sache von der einfachen Seite angehen:
Hochspannungsseite(Kabel,Stecker,Kerze)sind OK sonst würde sie auf einem Zylinder laufen(1 Zündfunke für beide Zylinder!)
Die Zündspule hat einen primär und sekundär Kreis,wobei die Hochspannungsseite auch durchschlagen kann!(kannst du schlecht prüfen!)
Hast du Leitungen,Stecker und Schalter überprüft?(Z-Hauptschalter,Seitenständer/Kupplungssch.)hier würde ich mal schauen.
Beim Rest brauchst du gute Kenntnisse oder den FTH(wobei die auch Fehlersuche im Tauschverfahren machen!)
Ich hoffe daß ich dir einwenig geholfen habe!
Gruß Erich

an85

Beitrag von an85 » 13. Mai 2007, 11:51

Danke erstmal für die zahlreichen Antworten,
zu meiner Person ich bin Student an Fh Konstanz (Elektrotechnik) und beschäftige mich mit der Maschine meines Vaters welche wie beschrieben nicht mehr anspringt. Ich persönlich fahre(hoffe ihr mögt mich trotz dem), R1 Baujahr 04. Die Zündkerzen habe ich schon geprüft sie funktionieren wo anders tadellos, 12 Volt habe ich auch an der Primärseite der Zündspule so kommt meiner Meinung nach nur die Strecke zwischen Spule und Zündkerze oder aber eher unwahrscheinlich das Motorsteuergerät in Frage. Die Problemen mit den Steckern habe ich gelesen sind aber unwahrscheinlich da das Problem nach einer Fahrt im Trockenen erst auftrat.

Was ist denn der FTH???

Hoffe ich habe mein Problem genau beschrieben und ihr könnt mir weiterhelfen.
mfg Andreas

Hubert

Beitrag von Hubert » 13. Mai 2007, 14:12

Hallo Andreas,
ich habe Dir eine kurze Prüfanleitung für die Zündanlage geschrieben. Du brauchst ein Multimeter, eine Diodenprüflampe. Da Du vom Fach bist, kann ich ein Oszilloskop voraussetzen?

Prüfvoraussetzung: Zündung ein, Getriebe im Leerlauf, grüne Neutrallampe an, Batteriespannung >12Volt.

Primärseitig: Klemme 2 (Rotes Kabel) 12V gegen Masse, Klemme 1 (gelb-schwarzes Kabel) 12V gegen Masse. Wenn n.i.O., Primärwicklung der Zündspule auf Durchgang prüfen (0,6 Ohm)

Wenn i.O. Primäroszillogramm an Pin 8 der Zündbox(gelb-schwarzes Kabel) aufnehmen. Wenn dauernd 0V anliegen, gelb-schwarzes Kabel zwischen Pin 8 der Zündbox und Klemme 2 der Zündspule auf Durchgang und Masseschluss prüfen. Wenn dauernd 12V anliegen, schaltet die Zündbox nicht.

Umgebung der Zündbox prüfen:
Spannungsversorgung an Pin 2 (grün-rotes Kabel) der Zündbox gegen Batteriemasse messen. (Sollwert Batterispannung) Wenn Null Volt Spannungsversorgung prüfen (Sicherung).

Spannung an Pin 2 gegen Pin 1(Masse, schwarzes Kabel) messen. Sollwert Batteriespannung. Wenn n.i.O. Masseverbindung prüfen.

Widerstand des induktiven Gebers an Pin 6 (weiß-blau) und Pin 5 (rosa-schwarz) messen. (Sollwert 550 bis 650 Ohm bei 20°C). Bei Widerstand unendlich Verkabelung zum OT-Geber prüfen. Wenn i.O., OT-Geber ersetzen. Bei der Oszilloskopprüfung müssen drei Wechselspannungssignale pro Umdrehung bei Starterdrehzahl zu sehen sein.

Leerlaufschalter: Bei eingeschalteter Zündung an Pin 10 gegen 1 Spannung messen. Leerlauf Null Volt, Neutrallampe an, Gang eingelegt: 12V, Lampe aus.

Seitenständerschalter:Zündung aus, Widerstand bei eingeklapptem Seitenständer an Pin 9 gegen Pin 1 (beides schwarze Kabel) <1Ohm, seitenständer ausgeklappt, Widerstand unendlich.

Wenn die bisherigen Messungen keinen Fehler ergeben haben, Zündbox erneuern.

Wenn Du einen Schaltplan und die Oszillogramme brauchst, sag Bescheid.

Der FTH ist übrigens der freundliche Triumphhändler.
Gruß
Hubert
Zuletzt geändert von Hubert am 17. Mär 2008, 00:20, insgesamt 3-mal geändert.

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 13. Mai 2007, 20:41

Bei den großen Inskektionen oder wenn ich sonst den Tank runter habe mach ich immer folgendes als Prophylaxe (was für ein Wort :o ): Die Klammern, die die Beiden Röhrchen des SLS verbindet so hindrehen, das es weg von den Kerzensteckern zeigt.
Original liegen die meißtens an den Steckern an, und darüber kann sich schon mal ein Zündfunke verkrümeln.

Grüße Andreas

Ach ja, meine Kleine hat heute einen neuen Spitznahmen von meinen Kollegen bekommen: "Willi" von Biene Maja, weil: Sie ist gelb, und: "Maja,Maja nicht so schnell!" Die sind soo fies!!! Eine Thruxton ist nun mal keine Daytona...

Alpen Racer

Beitrag von Alpen Racer » 13. Mai 2007, 21:22

Hallo Hubert
Mal wieder sehr,sehr gut was du hier geschrieben hast!So etwas habe ich eigendlich im Werkstatthandbuch erwartet :!:
Da ich auch aus der Stromecke(Service) komme, ist dies für mich sehr von Interesse.
Nochmal zum Hochspannungsteil,wo ich einen Denkfehler hatte:
Wenn hier ein Bauteil durchschlägt ,gibt es auf beiden Zylindern Probleme.Die Sache ist eigendlich "doppelt" so anfällig,da die Hochspannung ja 2xStecker/Kerze/Kabel zugleich versorgt !Der Isolierwiederstand müßte also auch geringer sein.....
Ich glaube es ist nicht schlecht einen Ersatzstecker im Bordwerkzeug zu haben,die Kerze sollte eh nicht fehlen!
Gruß Erich

an85

Beitrag von an85 » 14. Mai 2007, 10:00

@Hubert
Danke für deine ausführliche Beschreibung. :+top: Schaltplan und Oszillogramme wären geschickt. Ich werde mich am Freitag mal dran machen bin nämlich unter der Woche in Konstanz und so nur am WE daheim(SHA), werde mich sofort melden wenn ich ein Ergebnis habe.

mfg Andreas

Hubert

Beitrag von Hubert » 14. Mai 2007, 11:07

Hallo Andreas,
ich brauche Deine Mailadresse, damit ich Dir den Schaltplan und die Oszillogramme schicken kann.

Gruß
Hubert

Lars

Beitrag von Lars » 14. Mai 2007, 11:52

Hallo Hubert,

die Oszillogramme hast Du doch bestimmt selber angefertigt ? Ich würde sie hier gerne mit reinstellen, ist bestimmt auch noch für andere interessant (jedenfalls für echte Kupferwürmer :mrgreen: ).
Ich weiß jetzt nicht in welchem Dateiformat die sind, aber Du könntest sie mir per Mail senden und ich stelle sie hier rein.

Gruß, Lars

Hubert

Beitrag von Hubert » 15. Mai 2007, 01:34

Bild
Oszillogramm der Primärspannung aufgenommen an Pin 2 der Zündspule oder an Pin 8 (gelb-schwarzes Kabel) der Zündbox gegen Masse. Wenn das Oszillogramm so aussieht, ist die Zündanlage bis zur Primärwicklung der Zündspule in Ordnung. Fehler können nur noch im Sekundärbereich der Zündanlage (Sekundärwicklung der Zündspule, Zündkabel, Kerzenstecker oder Zündkerze) vorhanden sein.

Bild
Rauschprüfung des Drosselklappenpotenziometers, gemessen an Pin 17 der Zündbox (grün-gelbes Kabel) und Pin 5 der Zündbox (grau-schwarzes Kabel). Beim Betätigen der Drosselklappe (Zündung ein) muss die Signalspannung gleichmäßig ohne Einbrüche bis auf 3,8 Volt ansteigen und beim Schließen gleichmäßig bis auf 0,7 Volt abfallen. Sind Einbrüche zu sehen, ist die Schleiferbahn verschlissen. Das Poti muss erneuert werden. (Hoffentlich gibts das einzeln!)

Bild
Blaues Signal: Wechselspannungssignal des OT-Gebers auf dem Lichtmaschinenrotor, gemessen an Pin 6(weiß-blaues Kabel) und Pin 5 (grau-schwarzes Kabel) der Zündbox. Pro Umdrehung werden drei Wechselspannungsimpulse abgegeben. Ohne dieses Signal gibt es keinen Zündfunken! Bei Starterdrehzahl sind die Wechselspannungssignale flacher und weiter auseinandergezogen. Kein Signal: Widerstand der Geberspule am abgezogenen Stecker (Pin 5 und 6) der Zündbox messen. Sollwert: 550 bis 650 Ohm. Bei abweichendem Widerstand Kabel zum Geber auf Durchgang und Masseschluss prüfen. Wenn die Kabel in Ordnung sind, Geberspule erneuern.
Das rote Rechtecksignal (1 Impuls pro Umdrehung) wird von der Zündbox an Pin 15 (rotes Kabel) für den Drehzahlmesser erzeugt. Es muss auch am roten Kabel des Drehzahlmessers anliegen.Wenn nicht, ist das Kabel von der Zündbox zum Drehzahlmesser defekt

Bild
Pinbelegung des Zündboxsteckers von der Kabelseite fotografiert.



Bild
Pinbelegung des Zündboxsteckers von der Steckerseite fotografiert. Kontakt mit 2mm-Flachsteckern oder Büroklammern (Vorsicht Kurzschlussgefahr!) herstellen. Nicht mit dicken Prüfspitzen im Stecker herumfuhrwerken! Gute Basis für spätere Wackelkontakte!
Zuletzt geändert von Hubert am 19. Mai 2007, 19:24, insgesamt 1-mal geändert.

Hubert

Thruxton Oszillogramme

Beitrag von Hubert » 19. Mai 2007, 03:16

So Ihr Kupferwürmer,
oben findet ihr meine Oszillogramme, die Lars freundlicherweise ins Netz gestellt hat. Ich (oder mein PC) bin für sowas zu blöd.

Gruß
Hubert

Alpen Racer

Beitrag von Alpen Racer » 19. Mai 2007, 12:52

Hallo Hubert und Lars!
Vielen Dank für eure große Mühe!
Die Sache mit der Steckerbelegung hat mir besonders gefallen,eine echte
" Serviceanleitung" für Kupferwürmer :+top:
Gruß Erich

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