Das Starter / Klack / Batterieunterspannung / Laderegler Problem
Verfasst: 7. Mär 2017, 20:51
Das Starter / Klack / Batterieunterspannung / Laderegler Problem
Da ich ebenfalls mit dem "Klack" Problem konfrontiert wurde, habe ich, wie alle von euch das auch tun würden, die Spannung, Spannungsfestigkeit unter Last der Batterie geprüft.
Damit habe ich die erste Problemquelle gefunden und behoben. Batterie fällt beim Startvorgang unter 11 Volt ab = defekte Batterie = bei mir gab es eine neue Batterie.
Ebenso habe ich die Ladung der Batterie geprüft:
Resultat: Spannung von Laderegler zu Batterie im Standgas 13.4 Volt, bei ca. 2'500 U/min und höher sinkt die Spannung sogar auf ca. 12.20 Volt.
Die Laderegler der Bonneville/Thruxton sollen ja auch nicht gerade das Beste sein und öfters mal knicken.
Also: Laderegler raus und einen MOS-FET eingebaut. Danke an Raisch für die schnelle Lieferung.
Resultat mit MOS-FET Regler Ladespannung 14.20 Volt ab Standgas, keine nennenswerte Steigerung der Spannung bei höheren Drehzahlen. Prima konstant.
80 km am sonnigen Samstag Probefahrt, alles bestens.
2 Tage später. Aufsitzen, Zündung an, Druck auf den Starterknopf uuuuuuuuuuuuuuuuuund? Klack!
Huere Siech nomal!
Also; Spannung messen bei Zündung aus 12.65 Volt, Bei Zündung ein 12.20 Volt. Scheinwerferlicht ist bereits eine beträchtliche Last für die Batterie. Daher der Spannungsverlust um ca 0.4 Volt
Anscheinend habe ich eine nicht ganz fehlerfreie Batterie erwischt. Der Spannungsabfall scheint mir nicht extrem, aber messbar. Es wäre schön eine etwas stabilere
Spannungsversorgung zu haben. Die Batterie wird daher nochmal vom Lieferant geprüft und von mir aus am liebsten getauscht.
Nun nimmts mich aber richtig Wunder " wie dä Charre louft" (wie der Karren läuft). (Berndeutsch)
Der Anlasser wird mit Strom versorgt solange die Spannung der Batterie nicht unter ca. 12.60 Volt fällt.
Wo wird diese Spannung geprüft? Meine Einschätzung ist, dass das Motormanagementmodul dies tut.
Habe also den Stromlaufplan über Google angeworfen. Hoffe der Link funktioniert noch lange... http://cycles.evanfell.com/2013/02/triu ... tyPhoto/0/
Das Starterrelais Nr. 38 (siehe Stromlaufplan) schliesst die Magnetspule (am Hella Relais Anschluss 85 mit dem gelb/braunen Kabel über die Motormanagementbox Anschluss B6
Die andere Seite der Spule (Hella Relais Anschluss 86) dem weiss/roten Kabel wird Startknopf und von dort weiter auf den Anschluss A19 mit dem grün/roten Kabel an die Motormanagementbox gelegt.
Wird der Starterknopf gedrückt wird damit das Starterrelais Nr.38 aktiviert, welches Strom auf das Anlasserrelais Nr. 36 leitet und somit die Scheinwerferversorgung unterbricht, sondern die Spule vom Anlasserrelais Nr. 36 mit Strom versorgt.
Anlasser dreht.
Diese Funktion passiert nur wenn
- Die Kupplung gezogen wird
- und wenn ein Gang eingelegt, der Seitenständer eingeklappt ist.
- Die Spannung genug hoch ist. Minimum 12,60 Volt
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich das System begriffen habe. Wenn ich bis hierher Fehler verzapft habe, bitte ich gerne um Korrektur.
Zur Info:
Meine Bonneville hat Baujahr 2010 und 6900 Km auf dem Zeiger. Kuasi nöi
Dennoch
Mir ist jedoch eines nicht klar: Wieso entscheidet das Motormanagement derart unbrauchbar, eine Spannung unterhalb von ca. 12.70 Volt mit "Klack-Klack" zu kommentieren und den Anlasser vor der Arbeit zu schützen? Soo tief sind jetzt 12.65 Volt auch wieder nicht!?
Einschätzung
Das Motormanagement macht das falsch. Zumindest der Spannungswert ist zu hoch angesetzt ab dem der Kreislauf über A19 ans Starterrelais unterbrochen wird.
Toll wäre wenn man diesen Wert heruntersetzen könnte um, ich sag mal um 1 Volt.
Was nun?
Deshalb werde ich einen anderen Weg suchen um das Problem zu lösen.
Da das Anlasserrelais bei höherer Spannung (ab 12.80 Volt) anzieht und der Anlasser dreht, beurteile ich das Relais als OK
Da das Anlasserrelais angezogen wird wenn ich den Starterknopf drücke, taxiere ich auch das Starterrelais Nr.38 das rechts neben dem Blinkerrelais plaziert ist, als OK
(Dieses Relais unterbricht die Stromzufuhr zum Hauptscheinwerfer während des Motorstartvorgangs. Der Strom wird statt dessen ins Anlasserrelais Nr. 36 geleitet um dieses zu aktivieren.)
Das Plus (rot/weisses Kabel) bekommt das Relais Nr. 38 vom Starterknopf, die Masse (gelb/braun) kommt/geht in die Motor Managementbox. Dort wird anscheinend die Spannung gemessen und falls tiefer als 12.60 Volt wird im 2 Sekundentakt "Klack-Klack-Klack" geschaltet. Natürlich ohne dass der Anlasser dreht.
Meine grauen Zellen wirkten Pläne
erster Lösungsansatz
Super Batterie montieren (lifePo und andere Kandidaten)
Will ich nicht. Das muss auch mit einer stinknormalen Batterie gehen.
zweiter Lösungsansatz:
Ich trenne den Gelb/Braunen Faden vom Motor Management ab und schliesse das Relais direkt auf Masse. So hat das Motor Management nichts mehr dazu zu melden.
Es findet somit keine Spannungsprüfung durch das Motor Management mehr statt. Die Masse ist jetzt quasi "Hardwired" auf Masse.
Der grosse Nachteil ist nun jedoch dass die Prüfung des Seitenständers, des Kupplungshebels und der Neutralstellung der Gangwahl nicht mehr berücksichtigt werden.
Dieser Ansatz wurde hier bereits diskutiert (Danke an Urs für den Hinweis.) viewtopic.php?f=13&t=22338#p269883
Ergo: keine elegante Lösung des Problems.
dritter Lösungsansatz
Ich lasse alles so wie es original ist.
Jedoch installiere ich eine Zusatzfunktion, einen Taster (Startknopfersatz).
Wenn die Spannung nicht ausreicht und das Motormanagement stellt auf "Spannung zu tief", drücke ich meinen Spezialtaster unter der Sitzbank.
Was tut der?
Ich mache folgenden „Kabelbaum“:
Man nehme ein Relais und verkable das so, dass es anzieht sobald ich den Zünschlüssel auf „Ein“ schalte. Ein nahes Kabel das mir ein Plus für den Anschluss 86 am Relais liefert, ist am Stecker zum Rücklicht zu finden. (gelbes Kabel). Der Minus Anschluss 85 lege ich an geeigneter Stelle an den Fahrzeugrahmen oder direkt an die Batterie.
Nun noch eine Brücke vom Anschluss 86 auf die 87 am Relais. Das ergibt am Anschluss 30 Plus, sobald die Zündung eingeschaltet wird.
Das Plus ab Anschluss 30 nun über einen Taster geführt auf das Anlasserrelais auf den Anschluss links. (das rot/weisse Kabel).
Kabelbrandhypochonder bauen noch an geeigneter Stelle eine Sicherung mit ca. 3 Ampère ein.
Nun kann man entweder am Lenker den Startknopf drücken und der Anlasser dreht. Insofern die Batteriespannung oberhalb von 12.60 Volt bleibt.
Falls die Batteriespannung darunter ist, gibt’s halt auf den Startknopf nur ein Klack als Antwort.
nun ziehen wir unser As aus dem Ärmel
Jetzt kommt unser Taster ins Spiel.
Der Druck darauf leitet ohne Umweg Strom auf die Spule vom Anlasserrelais.
Der Anlasser dreht, der Motor startet.
Positive Aspekte
• Die Sicherheitsrelevanten Prüfungen durch Kupplungshebel, Seitenständer, Neutrallampe bleiben erhalten.
• Der Taster hat keine Funktion wenn die Zündung aus ist.
• Keine grossen Eingriffe in den Kabelbaum.
Dem Motormanagement kann dieser Kniff egal sein. Es könnte ja auch auch sein, dass wir unsere Fuhre gerade anschieben. Das lässt das Motormanagement ja glücklicherweise zu.
Wer diesen Roman nun ganz durchgelesen hat:
Grüsse von Freischrauber de Berne
Malanger
Da ich ebenfalls mit dem "Klack" Problem konfrontiert wurde, habe ich, wie alle von euch das auch tun würden, die Spannung, Spannungsfestigkeit unter Last der Batterie geprüft.
Damit habe ich die erste Problemquelle gefunden und behoben. Batterie fällt beim Startvorgang unter 11 Volt ab = defekte Batterie = bei mir gab es eine neue Batterie.
Ebenso habe ich die Ladung der Batterie geprüft:
Resultat: Spannung von Laderegler zu Batterie im Standgas 13.4 Volt, bei ca. 2'500 U/min und höher sinkt die Spannung sogar auf ca. 12.20 Volt.
Die Laderegler der Bonneville/Thruxton sollen ja auch nicht gerade das Beste sein und öfters mal knicken.
Also: Laderegler raus und einen MOS-FET eingebaut. Danke an Raisch für die schnelle Lieferung.
Resultat mit MOS-FET Regler Ladespannung 14.20 Volt ab Standgas, keine nennenswerte Steigerung der Spannung bei höheren Drehzahlen. Prima konstant.
80 km am sonnigen Samstag Probefahrt, alles bestens.

2 Tage später. Aufsitzen, Zündung an, Druck auf den Starterknopf uuuuuuuuuuuuuuuuuund? Klack!


Also; Spannung messen bei Zündung aus 12.65 Volt, Bei Zündung ein 12.20 Volt. Scheinwerferlicht ist bereits eine beträchtliche Last für die Batterie. Daher der Spannungsverlust um ca 0.4 Volt
Anscheinend habe ich eine nicht ganz fehlerfreie Batterie erwischt. Der Spannungsabfall scheint mir nicht extrem, aber messbar. Es wäre schön eine etwas stabilere
Spannungsversorgung zu haben. Die Batterie wird daher nochmal vom Lieferant geprüft und von mir aus am liebsten getauscht.
Nun nimmts mich aber richtig Wunder " wie dä Charre louft" (wie der Karren läuft). (Berndeutsch)
Der Anlasser wird mit Strom versorgt solange die Spannung der Batterie nicht unter ca. 12.60 Volt fällt.
Wo wird diese Spannung geprüft? Meine Einschätzung ist, dass das Motormanagementmodul dies tut.
Habe also den Stromlaufplan über Google angeworfen. Hoffe der Link funktioniert noch lange... http://cycles.evanfell.com/2013/02/triu ... tyPhoto/0/
Das Starterrelais Nr. 38 (siehe Stromlaufplan) schliesst die Magnetspule (am Hella Relais Anschluss 85 mit dem gelb/braunen Kabel über die Motormanagementbox Anschluss B6
Die andere Seite der Spule (Hella Relais Anschluss 86) dem weiss/roten Kabel wird Startknopf und von dort weiter auf den Anschluss A19 mit dem grün/roten Kabel an die Motormanagementbox gelegt.
Wird der Starterknopf gedrückt wird damit das Starterrelais Nr.38 aktiviert, welches Strom auf das Anlasserrelais Nr. 36 leitet und somit die Scheinwerferversorgung unterbricht, sondern die Spule vom Anlasserrelais Nr. 36 mit Strom versorgt.
Anlasser dreht.
Diese Funktion passiert nur wenn
- Die Kupplung gezogen wird
- und wenn ein Gang eingelegt, der Seitenständer eingeklappt ist.
- Die Spannung genug hoch ist. Minimum 12,60 Volt
Ich gehe jetzt mal davon aus, dass ich das System begriffen habe. Wenn ich bis hierher Fehler verzapft habe, bitte ich gerne um Korrektur.
Zur Info:
Meine Bonneville hat Baujahr 2010 und 6900 Km auf dem Zeiger. Kuasi nöi

Dennoch
Mir ist jedoch eines nicht klar: Wieso entscheidet das Motormanagement derart unbrauchbar, eine Spannung unterhalb von ca. 12.70 Volt mit "Klack-Klack" zu kommentieren und den Anlasser vor der Arbeit zu schützen? Soo tief sind jetzt 12.65 Volt auch wieder nicht!?
Einschätzung
Das Motormanagement macht das falsch. Zumindest der Spannungswert ist zu hoch angesetzt ab dem der Kreislauf über A19 ans Starterrelais unterbrochen wird.
Toll wäre wenn man diesen Wert heruntersetzen könnte um, ich sag mal um 1 Volt.
Was nun?
Deshalb werde ich einen anderen Weg suchen um das Problem zu lösen.
Da das Anlasserrelais bei höherer Spannung (ab 12.80 Volt) anzieht und der Anlasser dreht, beurteile ich das Relais als OK
Da das Anlasserrelais angezogen wird wenn ich den Starterknopf drücke, taxiere ich auch das Starterrelais Nr.38 das rechts neben dem Blinkerrelais plaziert ist, als OK
(Dieses Relais unterbricht die Stromzufuhr zum Hauptscheinwerfer während des Motorstartvorgangs. Der Strom wird statt dessen ins Anlasserrelais Nr. 36 geleitet um dieses zu aktivieren.)
Das Plus (rot/weisses Kabel) bekommt das Relais Nr. 38 vom Starterknopf, die Masse (gelb/braun) kommt/geht in die Motor Managementbox. Dort wird anscheinend die Spannung gemessen und falls tiefer als 12.60 Volt wird im 2 Sekundentakt "Klack-Klack-Klack" geschaltet. Natürlich ohne dass der Anlasser dreht.
Meine grauen Zellen wirkten Pläne
erster Lösungsansatz
Super Batterie montieren (lifePo und andere Kandidaten)
Will ich nicht. Das muss auch mit einer stinknormalen Batterie gehen.
zweiter Lösungsansatz:
Ich trenne den Gelb/Braunen Faden vom Motor Management ab und schliesse das Relais direkt auf Masse. So hat das Motor Management nichts mehr dazu zu melden.
Es findet somit keine Spannungsprüfung durch das Motor Management mehr statt. Die Masse ist jetzt quasi "Hardwired" auf Masse.
Der grosse Nachteil ist nun jedoch dass die Prüfung des Seitenständers, des Kupplungshebels und der Neutralstellung der Gangwahl nicht mehr berücksichtigt werden.
Dieser Ansatz wurde hier bereits diskutiert (Danke an Urs für den Hinweis.) viewtopic.php?f=13&t=22338#p269883
Ergo: keine elegante Lösung des Problems.
dritter Lösungsansatz
Ich lasse alles so wie es original ist.
Jedoch installiere ich eine Zusatzfunktion, einen Taster (Startknopfersatz).
Wenn die Spannung nicht ausreicht und das Motormanagement stellt auf "Spannung zu tief", drücke ich meinen Spezialtaster unter der Sitzbank.
Was tut der?
Ich mache folgenden „Kabelbaum“:
Man nehme ein Relais und verkable das so, dass es anzieht sobald ich den Zünschlüssel auf „Ein“ schalte. Ein nahes Kabel das mir ein Plus für den Anschluss 86 am Relais liefert, ist am Stecker zum Rücklicht zu finden. (gelbes Kabel). Der Minus Anschluss 85 lege ich an geeigneter Stelle an den Fahrzeugrahmen oder direkt an die Batterie.
Nun noch eine Brücke vom Anschluss 86 auf die 87 am Relais. Das ergibt am Anschluss 30 Plus, sobald die Zündung eingeschaltet wird.
Das Plus ab Anschluss 30 nun über einen Taster geführt auf das Anlasserrelais auf den Anschluss links. (das rot/weisse Kabel).
Kabelbrandhypochonder bauen noch an geeigneter Stelle eine Sicherung mit ca. 3 Ampère ein.
Nun kann man entweder am Lenker den Startknopf drücken und der Anlasser dreht. Insofern die Batteriespannung oberhalb von 12.60 Volt bleibt.
Falls die Batteriespannung darunter ist, gibt’s halt auf den Startknopf nur ein Klack als Antwort.
nun ziehen wir unser As aus dem Ärmel
Jetzt kommt unser Taster ins Spiel.
Der Druck darauf leitet ohne Umweg Strom auf die Spule vom Anlasserrelais.
Der Anlasser dreht, der Motor startet.
Positive Aspekte
• Die Sicherheitsrelevanten Prüfungen durch Kupplungshebel, Seitenständer, Neutrallampe bleiben erhalten.
• Der Taster hat keine Funktion wenn die Zündung aus ist.
• Keine grossen Eingriffe in den Kabelbaum.
Dem Motormanagement kann dieser Kniff egal sein. Es könnte ja auch auch sein, dass wir unsere Fuhre gerade anschieben. Das lässt das Motormanagement ja glücklicherweise zu.
Wer diesen Roman nun ganz durchgelesen hat:
- dem gratuliere ich für das Durchhaltevermögen und danke für's Interesse
- hoffe ich, dass mit diesem Fred damit eine angeregt Diskussion entsteht
- andere Lösungsansätze erörtert werden
- der Tread nicht durch Off-Topic verwässert wird
- Mit der Zeit verschiedene Lösungen ins Wikipedia der Schraubertipps eingehen könnten
Grüsse von Freischrauber de Berne
Malanger