O-Ringe an Kette kaputt

Was wird wie "geschraubt"?
Irish Bonnie

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Irish Bonnie » 7. Nov 2016, 09:22

Kettenreiniger ist mehr als flüssig....nämlich überflüssig! :mrgreen:

Im Ernst...hab in 30 Jahren noch keine Motorradkette gereinigt....ab und zu Kettenfett drauf und gut is. Der Dreck fliegt doch von selber weg..... :lol+:

fordprefect

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von fordprefect » 7. Nov 2016, 09:27

Irish Bonnie hat geschrieben: .... Der Dreck fliegt doch von selber weg..... :lol+:
Das Prinzip der gesättigten Lösung :+++: ! Es treten so viele Teilchen in die Lösung ein wie austreten. Aber bei Diskussionen zum Reinigen einer Geliebten ... äh eines Motorrads begeben wir uns in philosophische Gefilde :mrgreen: .

Gruß, Fordprefect

Piet

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Piet » 7. Nov 2016, 12:54

Habe das gleiche Problem und würde mich freuen, wenn wir per Gemeinschaftserfahrung dem Problem auf die Spur kommen würden.

Mein Input:
immer in Originalübersetzung
1. Satz vom FTH, 35.000Km drauf und hätte noch 5 geschafft, Kein Einsatz von Reinigungsmitteln, Kettenspray von Motorex,alles gut

2. Satz vom FTH, bei ca. 20.000Km lösen sich die O-Ringe in dargestellter Weise auf, Kein Einsatz von Reinigungsmitteln, Kettenspray: hauptsächlich das Weisse von Polo, noch 5Tkm mit viel Schmierung gefahren, Gliederbewegung folgt nicht mehr selbstständig der Schwerkraft, kommt jetzt runter.

3. Satz von Rainer kommt jetzt drauf, Kettenspray werde ich wechseln.

BG Piet

Clemens

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Clemens » 7. Nov 2016, 14:19

Piet hat geschrieben:Habe das gleiche Problem und würde mich freuen, wenn wir per Gemeinschaftserfahrung dem Problem auf die Spur kommen würden.
....
Guter Vorschlag!

Eine schief laufende Kette schließe ich zumindest bei mir aus. Achte immer genau darauf, dass die Kette fluchtet (Laser-Methode).
Könnte es nicht doch am Kettenreiniger liegen?

Mal eine Frage an unsere Petro-Chemiker :D hier im Forum:

Aus was besteht denn eigentlich das übliche Kettenreiniger-Spray? Dem Geruch nach ist es das selbe Zeugs wir Bremsenreiniger (Reinigungsbenzin?), soll aber doch
was anderes sein bzw. spezielle Zusätze enthalten.
Kann dieses Spray den Schmierfilm zwischen O-Ring und Metall-Kettenlasche derart "verdünnen/ schädigen", dass die O-Ringe dann am Metall trocken laufen und dadurch
aufgerieben werden?
Oder taugt das S100 doch nicht im Hinblick auf Langzeit-Verträglichkeit?

:wink+:

SjS

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von SjS » 7. Nov 2016, 14:29

Da sind doch einige interessante Ideen zusammen gekommen.
Am Sinnvollsten finde ich die Idee von Clemens, erstmal mit der Kette weiter zu fahren. Schließlich sind die O-Ringe noch nicht komplett weg und selbst wenn, wird die Bon deshalb nicht augenblicklich stehen bleiben. Ein vorsorglicher Wechsel der Kette bei nicht mal 20000 km scheint mir übertrieben.
Mal schauen was der fth beim Inspektionstermin davon hält.
Blöd, dass Roman mit einer D.I.D-Kette die gleiche Erfahrung machen musste. Ich hatte gehofft, dass das Problem mit einer Kette von einem anderen Hersteller behoben sein könnte.
Dem Vorschlag von Irish Bonnie, der Kette nicht zu viel Aufmerksamkeit zu schenken, kann ich durchaus auch was abgewinnen. Wobei mir zweimalige Reinigung, aktuell die dritte, auch nicht pedantisch vorkommt.
Ob das Problem am einmaligen Gebrauch von Fahrradkettenfett liegt, bleibt spekulativ. Schließlich berichten Andere von den gleichen Auflösungserscheinungen und haben ausschließlich Motorradkettenfett verwendet (natürlich trotzdem sinnvoll nur solches zu verwenden). Mit einer vollen bottle Motoradkettenfett im nächsten Urlaub sollten keine Engpässe mehr auftauchen.
Ich werd zur Reinigung mal auf Petroleum umsteigen. Ich war von der Reinigungswirkung des Kettenreinigers ohnehin nicht begeistert.
Außerdem wird es wohl nichts Schaden auf einen anderen Kettenhersteller umzusteigen.
Schlußendlich werde ich noch Fordprefects Vermutung nachgehen, dass O-Ring Monster zugegen waren. Habe vorsorglich die Schutzschilde am Garagentor neu kalibriert.

Ich denke so wird meine Kette noch lange und in Frieden ihre Arbeit verrichten.
Zuletzt geändert von SjS am 7. Nov 2016, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.

Peter Koch

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Peter Koch » 7. Nov 2016, 14:32

Clemens hat geschrieben: Aus was besteht denn eigentlich das übliche Kettenreiniger-Spray? Dem Geruch nach ist es das selbe Zeugs wir Bremsenreiniger (Reinigungsbenzin?), soll aber doch
was anderes sein bzw. spezielle Zusätze enthalten.
Kann dieses Spray den Schmierfilm zwischen O-Ring und Metall-Kettenlasche derart "verdünnen/ schädigen", dass die O-Ringe dann am Metall trocken laufen und dadurch
aufgerieben werden?
Ja!

Deshalb muss nach der Reinigung auch intensiv nachgeschmiert werden.
Damit muss man warten bis der Reiniger (Teufelszeug) restlos verdampft ist, weil wo schon was ist kann nichts anderes hin.
S100 taugt dazu einwandfrei.


Gruß, Peter

Krabat

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Krabat » 7. Nov 2016, 17:18

Ich oute mich hier als Chemiker und Motorradneuling, aber seit ewigen Zeiten fahre ich ausgiebig Fahrrad und kümmere mich um alle Räder in der Familie. Meine Erfahrung begründen sich auch überwiegend auf den Staßenbereich. Bei Offroad-Nutzung sieht es evtl. anders aus.
Bei der Fahrradkette, und so mache ich es mit der Motorradkette auch, benutze ich nur das vorgesehene Schmiermittel (beim Fahrrad das dünnflüssige WD40, beim Motorrad die schwereren Schmiermittel z.B. von Louis oder Motorex). Nach dem Auftragen lasse ich die Kette, egal wie dreckig sie vorher war, durch einen Lappen laufen, um die überflüssigen Schmiermittelreste und den von außen abwischbaren Dreck zu entfernen. Das wars. Das hat sich beim Fahrrad seit 40 Jahren bei mir bewährt und ich wüsste nicht, warum ich beim Mopped einen größeren Aufwand mit Kettenreiniger etc. treiben sollte. Das konnte mir auch noch niemand selbst nach intensiver Nachfrage schlüssig erklären. Das überflüssige Schmiermittel, das man aufträgt, ist der beste Kettenreiniger und entfernt die oberflächliche Dreckschicht ausreichend. Eine gründliche Kettenreinigung bedarf nicht nur des Reinigers, sondern auch der richtigen mechanischen Behandlung zum Beispiel in einem Reinigungsbad. Früher habe das einige Jahre bei Fahrradketten so gemacht, aber der minimale Effekt steht in keinem Verhältnis zum Aufwand.
Als Chemiker, und die waren ja hier gefragt, halte ich Kettenreiniger im Straßenbereich, für nahezu überflüssig

fordprefect

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von fordprefect » 7. Nov 2016, 17:38

Der kurze Nenner:
Kettenreinigung ist grundsätzlich technisch vollkommen unnötig,
aber für den der auf das Aussehen größeren Wert legt, so was wie Wetgel :mrgreen:
Eine Frau die beim Friseur war, kocht auch nicht besser, sieht halt besser aus :wink+:

Gruß, Fordprefect

Clemens

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Clemens » 7. Nov 2016, 18:59

fordprefect hat geschrieben:Der kurze Nenner:
Kettenreinigung ist grundsätzlich technisch vollkommen unnötig,
aber für den der auf das Aussehen größeren Wert legt, so was wie Wetgel :mrgreen:
Eine Frau die beim Friseur war, kocht auch nicht besser, sieht halt besser aus :wink+:

Gruß, Fordprefect
... wenn dir dann beim Essen eine schöne Frau gegenübersitzt, schmeckt das Essen noch viel besser.... :lol+:

fordprefect

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von fordprefect » 7. Nov 2016, 19:01

Mir schmeckt es sehr gut :mrgreen:

Gruß, Fordprefect

Peter Koch

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Peter Koch » 7. Nov 2016, 19:05

Clemens hat geschrieben:... wenn dir dann beim Essen eine schöne Frau gegenübersitzt, schmeckt das Essen noch viel besser.... :lol+:
So was kann auch ganz schön vom Essen ablenken.
Dauerwelle und/oder Färbung schaden definitiv auch den Haaren.
Schau Dir die küstlich verschönten mal nach 20 Jahren an, da bleibt Dir das Essen im Halse stecken!
Grad so läuft es bei chemisch aufgehübschten Ketten. Sie altern schneller.

:wink+: Peter

Irish Bonnie

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Irish Bonnie » 7. Nov 2016, 19:18

Das überflüssige Schmiermittel, das man aufträgt, ist der beste Kettenreiniger und entfernt die oberflächliche Dreckschicht ausreichend.
Das liegt beim Fahrrad aber daran, dass du da WD 40 verwendest. WD 40 hat fast keine Schmierwirkung, löst aber Fette, Kleber und ähnliches sehr gut an und ist deswegen ein hervorragendes Reinigungsmittel. Was besseres um eine dreckige, schmierige Fahrradkette, Schaltwerk und Röllchen etc. sauber zu bekommen gibts nicht. Ziehe ich persönlich sogar Bremsenreiniger vor, weil nicht so aggressiv bei Kunststoffen. Als Schmiermittel ist es so gut wie nutzlos, weil viel zu flüchtig. Ich weiß, Viele verwenden das. Im Straßenbetrieb mag das ja auch ok sein, beim Mtb bringt das Zeug gar nix. Aber am Ende is ne Kette halt ein Verschleißteil und beim Mtb kostet mich der Spaß nen 10er...da muss man keine Religion drum machen.

Kette rechts,

Ralph :wink+:

Roman v. O.

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Roman v. O. » 7. Nov 2016, 21:03

@ SjS:
Vielleicht noch einer Ergänzung, ich bin ein Fan von D.I.D. und habe mit mehreren Krädern und mehreren Kettenwechsel sowie über viele Jahre nur sehr gute Erfahrungen damit gemacht.
Bei meiner XJR hat die Kette (Erstausstattung) jetzt 26.000 km runter und der Zustand ist immer noch sehr gut. Viele XJR-Freunde von mir haben die Originalkette zwischen 30.000 und 40.000 das erste mal gewechselt.
Anders bei meiner Multistrada (mittlerweile verkauft), da hat der erste Kettensatz knapp 30.000 gehalten, der zweite war nach 28.000 fertig. Beide jeweils D.I.D.
Beim 1050er Tiger hat man Erfahrungen zwischen 15.000 und 20.000, egal welcher Hersteller verbaut ist. Meiner hat mit 52.000 km jetzt den dritten Satz drauf, Satz 2 war ebenfalls von D.I.D und hielt 22.000 km. Der 1.Satz von Regina war nach 18.000 reif für die Tonne.
In meinem Fall bin ich bis jetzt von einem Einzelfall ausgegangen. Vielleicht haben die hier vertretenen Profischrauber noch eine Idee dazu. Ich fand es sehr schade, dass D.I.D. nicht gewillt zu sein scheint solchen Fragen nachzugehen. Das sind doch Fachleute und die müssten sich am besten damit auskennen.

Da ich Langstreckenfahrer bin benutze ich seit vielen Jahren HKS, weil man damit unter normalen Bedingungen tatsächlich Schmierintervalle von 2.000 - 2.500 km erreicht. Gereinigt wird bei mir nur einmal bei der Umstellung von Werksfett auf HKS. Danach reicht i. d. R. abreiben mit einem Lappen.

LG, Roman

Peter Koch

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Peter Koch » 7. Nov 2016, 21:28

Roman v. O. hat geschrieben:Ich fand es sehr schade, dass D.I.D. nicht gewillt zu sein scheint solchen Fragen nachzugehen. Das sind doch Fachleute und die müssten sich am besten damit auskennen
Die kennen sich sicher bestens aus und könnten für jedes Moped die optimale Kette entwickeln. Tun sie aber nicht, weil die Fahrzeughersteller eine Standardkette ordern.

Die unterschiedlichen Motorkonzepte bringen aber unterschiedliche Belastungen für die Kette. Nehmen wir mal an 1, 2, 3 und 4-Zylinder hätten gleiche Leistung und gleiches maximales Drehmoment am Ritzel, gleiche Kettentype und gleiche Endübersetzung.
Bei welchem Motor hält die Kette am längsten?
Richtig, beim 4-Zylinder. Er liefert die Leistung schön gleichmässig ab, 2 Drehmomentimpulse pro Kurbelwellenumdrehung. Das bringt möglichst geringe Spitzendrehmomente, das mag die Kette.
In der Realität kommt es auch noch auf die Leistungskurve des Motors an. Was mancher Fahrer mag, den charaktervollen Kick, das mag die Kette weniger. Die Kette mag charakterlose Motoren mit langweiliger Leistungskurve.
Vibrationen, egal ob good oder bad, belasten die Kette auch.

Ach ja, noch was. In vielen Fahrerhandbüchern stehen sehr missverständliche Angaben zur Kettenspannung, meistens mit zu wenig Durchhang bei null Last auf dem Hinterrad :+flop+:

Gruß, Peter
Zuletzt geändert von Peter Koch am 7. Nov 2016, 21:52, insgesamt 1-mal geändert.

Irish Bonnie

Re: O-Ringe an Kette kaputt

Beitrag von Irish Bonnie » 7. Nov 2016, 21:41

100% richtisch Peter :+++: Deshalb hat meine SR ja auch so ne mörderbreite Kette (530er :o ). Die braucht die auch weil der Einzylinder auf die Kette einhackt wie Schnitzel, trotz nur 34 PS. Die Bonnie war ein Elektromotor dagegen. Trotzdem hat meine Schüssel jetzt bei km 90.000 erst den zweiten Kettensatz drauf....auch ohne Reinigung :mrgreen:

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