Vergaser auseinandernehmen

Was wird wie "geschraubt"?
Bonnie-Express

Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 30. Jul 2017, 15:14

Schönen Sonntag in die Runde,

nachdem meine Bonneville sich zuletzt ein paar Mal beim Gasgeben zunehmend zickig gezeigt hat, habe ich heute kurzerhand (zum ersten Mal in meinem Leben) den Vergaser ausgebaut und auseinandergenommen (WHB und Haynes sind vorhanden). :mrgreen:

So weit, so gut. Im Augenblick sind diverse Teile im Ultraschallbad.

Beim Ausbau und Auseinanderschrauben sind mir zwei Dinge aufgefallen:

Die Alutrichter von der Airbox scheinen mit dem Vergaser verklebt gewesen zu sein (Rückstände sind sichtbar), ein Trichter ging allerdings ohne Widerstand ab, der andere brauchte etwas Nachhilfe. Wenn ich den Vergaser wieder einbaue, muss/soll ich die Trichter wieder verkleben oder abdichten - und falls ja, womit?

Dann: Die miese Triumph-Schraubenqualität zeigte sich beim Abschrauben der Schwimmerkammern. Nur mit viiiiiieeeeeeel Gefühl und entsprechender Kraft habe ich die Schrauben aufschrauben können. Anscheinend sind sie mit etwas Schraubensicherungslack behandelt gewesen (weißliche Rückstände). Kann ich sie problemlos durch (gute) Schrauben aus dem Baumarkt ersetzen (gleiche Dimension natürlich)?

Das wärs erst mal. Bin gespannt, ob die Aktion etwas bringt (außer einer steilen Lernkurve und der Street credibility, in irgendeinem Gespräch erwähnen zu können, dass ich schon mal einen Vergaser ausgebaut habe - vom Einbauen dann später :lol+: ).

Für weitergehende Tipps bin ich dankbar.

tengo bonnie

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von tengo bonnie » 30. Jul 2017, 15:52

Zu Deinem Punkt zwei:
Bei Rainer gibt es ein Päckchen bessere Vergaserschrauben als Ersatz für die originalen. Wie hast Du die originalschrauben gelöst, ohne diese total weichen Köpfe zu vermurksen?
Herzlichen Gruß
Eberhard

a.frostie

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von a.frostie » 30. Jul 2017, 16:11

Also die Trichter habe ich beim Einbau mit mittelfestem Loctite fixiert, macht dicht unt hält. Ich habe zusätzlich noch ne Bandschelle rum, einfach der schönere Abschluss - find ich.
Das die Vergaserschrauben so weich sind, hat seinen Sinn - wer mit Schmackes die Schrauben beim Zusammenbau anzieht versaut gerne das Gewinde am Vergasergehäuse - passiert mit den Originalschrauben nicht, da gibt zuvor der Schraubenkopf nach. Also nach dem Schraubenwechsel sehr gefühlvoll ans Werk.

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 30. Jul 2017, 16:31

Hallo Eberhard,
tengo bonnie hat geschrieben:
30. Jul 2017, 15:52
Zu Deinem Punkt zwei:
Bei Rainer gibt es ein Päckchen bessere Vergaserschrauben als Ersatz für die originalen. Wie hast Du die originalschrauben gelöst, ohne diese total weichen Köpfe zu vermurksen?
Herzlichen Gruß
Eberhard
Danke für den Tipp mit Rainer (hab ich mir eh schon gedacht). Das Lösen der Schrauben geschah - wie beschrieben - mit viiiiieeeeel Gefühl für Druck und Drehkraft ... :D

Frostie, dann kann ich Loctite für die Alutrichter nehmen? Prima. Danke für den Tipp! Wieder etwas gelernt. :+top:

a.frostie

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von a.frostie » 30. Jul 2017, 16:37

Ich bin jetzt allerdings nicht von den original Trichtergummis ausgegangen, sondern von den Raisch Alutrichtern.

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 30. Jul 2017, 18:50

a.frostie hat geschrieben:
30. Jul 2017, 16:37
Ich bin jetzt allerdings nicht von den original Trichtergummis ausgegangen, sondern von den Raisch Alutrichtern.
Ja, das sind auch die Alutrichter. :D

gustavson

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von gustavson » 30. Jul 2017, 19:01

Bonnie-Express hat geschrieben:
30. Jul 2017, 15:14
Für weitergehende Tipps bin ich dankbar.
Und auch gleich den "Rest" gemacht?

http://www.bonneville-forum.de/tuning/index.html

http://www.bonneville-forum.de/tuning/index.html

viewtopic.php?p=232519#p232519

Gruß Gustavson

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 30. Jul 2017, 22:32

Hallo Gustavson,

Immer langsam mit den (alten) Pferden! :-)

Erstens: Der Bock ist ja von Andreas (Mopedschraube) und Christopher (Schenck) anlässlich eines Technikseminars vor drei oder vier Jahren schon aufgebretzelt worden - frag mich aber nicht nach den Details (mein Avatar ist dabei entstanden -> Nockenwelle um einen Zahn versetzt) wie der Bedüsung (die Federn in den Ventildeckeln sind um 1,5 Windungen gekürzt, das weiß ich, allerdings sind keine Beilagscheiben unter den Nadeln, so wie es in den Tipps empfohlen wird).

Zweitens: Ich habe ja etwas von "Lernkurve" geschrieben und die geht jetzt richtig steil rauf: Ich habe den Vergaser nicht total auseinandergenommen, sondern die Schwimmerkammern geöffnet und oben die Vergaserdeckel. Natürlich habe ich nicht vorher genau ins WHB oder den Haynes geschaut... :roll: ...und mir nicht notiert, welche Düsen wieviele Umdrehungen drin waren. :evil+:

Hmmm, was mach ich jetzt? Für heute erst mal Schluss, soviel ist sicher. Ich muss die Vergaserdeckel auch nochmal abschrauben, habe doch glatt die Nadel falsch eingesetzt (auf das Plastikteil, nicht darunter)! :shock:

Wie gesagt: Lernkurve ... :idea+:

Ich halte euch auf dem Laufenden. :!:

gustavson

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von gustavson » 30. Jul 2017, 22:53

Oha, der beiden Meisters Arbeit :+x+:

Na dann versau mal die Karre nicht,
Morgen oder Übermorgen gehts mit freiem Kopf wieder fast von alleine.

Ansonsten eben hier die Jungs und Mädels fragen, weiß eh jeder fast alles :lol+:

Gruß Gustavson

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 31. Jul 2017, 14:02

Tach allerseits,

bevor ich heute abend nach der Arbeit nochmal Hand anlege am Vergaser, habe ich noch eine Frage:

In der Schwimmerkammer kommt man an Leerlaufdüse, Hauptdüse und Gemischregulierschraube.

Herausgedreht habe ich nur die Leerlaufdüse und die Hauptdüse (nur die Düse, nicht die Aufnahme der Düse), die Gemischregulierschraube habe ich nicht angefasst.

Wie finde ich jetzt heraus, wie weit ich die Leerlaufdüse und die Hauptdüse hineindrehen muss, bzw. nach dem Hineindrehen um wieviele Umdrehungen wieder zurückdrehen muss??? Gibt es einen „Standardwert"? :fra:

In allen Texten (WHB, Tuningfibel), die ich in der Kürze der Zeit dazu gelesen habe, war nur die Rede davon, sich beim Herausdrehen die Umdrehungen zu notieren (und das habe ich ja nicht gemacht) … :roll:

Huckleberry

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Huckleberry » 31. Jul 2017, 14:27

Servus,

Du bringst da zwei Dinge durcheinander:

Haupt- und Leerlaufdüse bis zum Anschlag in den Düsenstock reindrehen, aber bitte mit viel Feingefühl, nicht fest anknallen ! weil weiches Material.

Das mit den "Umdrehungen" betrifft die Leerlaufgemischschraube, die soll bei den Vergasermodellen 2,5 Umdrehungen rausgedreht werden als Startpunkt,
aber die hast du ja nicht angefasst.


Gruß Huck

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 31. Jul 2017, 15:22

Aaaah, okay! :idea+:

Danke für die Aufklärung!!! :+++:

Das ist ja easy! :D

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 31. Jul 2017, 21:57

Dieser :evil+: :<>: :cry: :roll: Gaszug!!!

Natürlich kann man ihn nicht einhängen, wenn man die Vergaser schon wieder an ihren Einbauplatz eingebaut hat - nicht mit zwei, drei oder vier Händen und auch nicht mit langer Pinzette, Spitzzange etc. :+flop+:

Also: Vergaser wieder raus und und alles von vorn. Dann gehts einfacher, wenn auch nicht einfach. :D

Aber, denkste Puppe: Zwischen der Fixierung für die beiden Gaszüge und dem Gaszug ist jetzt das Choke-Gestänge ... :evil+:

Okay, sind ja nur zwei Schrauben, geht schnell. Da sind sie schon - und was ist da jetzt runtergefallen? Blinzel, blinzel, guck, guck, ach, ne, da liegt eine Kunststoff-Beilagscheibe... :idea+:

Es ist mittlerweile abends halb zehn Uhr. Gerade wars doch noch hell. Egal, was muss, das muss .... :oops:

Fortsetzung folgt.

Lernkurve ist mein Mantra, Lernkurve!!!

Dierk

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Dierk » 1. Aug 2017, 07:18

Guten Morgen Andy!

Dein Fluchen hat man gestern Abend bis in den Schwarzwald gehört :lol+: , aber ich finde es gut wie du das machst, fragen und schrauben, nur so lernt man dazu und schreib weiter mit Humor :+top: !

Gruß
Dierk

Bonnie-Express

Re: Vergaser auseinandernehmen

Beitrag von Bonnie-Express » 1. Aug 2017, 23:13

Hallo Dierk,

danke für die aufmunternden Worte! :+++:

Heute Abend habe ich die Sache zu einem (vorläufigen) Abschluss gebracht - es waren nur noch ein paar Stecker und Schläuche (am Tank) anzustecken. :-)

Dann der große Augenblick: Benzinhahn ist auf, Zündung ist an, Killschalter steht auf "on", Startknopf wird gedrückt und ... öckl, öckl, öckl, wroomm, wroom! :D

Es hat keine zehn Sekunden gedauert und die Bonneville schnurrt wie ein Tiger nach dem Fressen. Das ging ja erstaunlich schnell dafür, dass die Vergaser komplett leer waren. Gut so. Eine kurze Proberunde über ca. 100 Meter - der Bock läuft und hat sich zumindest nicht verschluckt.

Ob sich das Verhalten verbessert oder verschlechtert hat oder alles beim Alten geblieben ist, kann ich noch nicht beurteilen. Sobald es das Wetter zulässt, werde ich es wissen.

Fortsetzung folgt!

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