Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Yannic

Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Yannic » 15. Jan 2018, 20:56

Letzte Woche haben wir den Motor unserer Thruxton R auf gemacht. Der Motor hat jetzt ca 8.000 km mit unserem Stage 4 Kit gelaufen (er hat sehr viel Vollgas & hohe Drehzahlen auf Touren so wie etliche Prüfstandsläufe unter Volllast bekommen). Bei unserem Motor konnten wir die Probleme, über die in der letzten Motorrad Zeitschrift Ausgabe berichtet wurde, absolut nicht feststellen. Wir vermuten, dass die Motorrad ein absolutes Montagsmodell erwischt hat. Anders können wir uns nicht erklären, wieso unser getunter Motor noch so gut wie neu aussieht & auch noch nicht ein Problem gehabt hat.
Außerdem werden wir die Gelegenheit jetzt nutzen, um den Zylinderkopf & die Ventile der #Thruxton1200 zu überarbeiten. Also können sich die Bastler unter euch schon mal auf noch mehr Leistung & Schrauberabende freuen.
Wir werden dann in nächster Zeit von den Ergebnissen berichten.

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Bild

Peter Koch

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Peter Koch » 15. Jan 2018, 21:28

Yannic hat geschrieben:
15. Jan 2018, 20:56
Letzte Woche haben wir den Motor unserer Thruxton R auf gemacht. Der Motor hat jetzt ca 8.000 km mit unserem Stage 4 Kit gelaufen (er hat sehr viel Vollgas & hohe Drehzahlen auf Touren so wie etliche Prüfstandsläufe unter Volllast bekommen).
Vielleicht braucht der Motor ja Drehzahl und innere Wärme damit er sich wohl fühlt. Da traue ich den Fahren bei Motorrad aber auch einiges zu.
Bei Motorrad gab es ja Riefen in den Zylindern. Sag mal Yannic, wie fahrt ihr den Motor warm? Mit etwas Gefühl wie vom luftgekühlten gewohnt?
Ich behandle meinen wassergespülten Twin diesbezüglich gefühlvoll. Mitleid mit der Mechanik halt.
Der eine Kipphebel mit Pitting bei Motorrad war wohl überlastet. Ein vereinzelter Härtefehler kann das leicht verursachen. Jetzt aber eine indiskrete Frage. Wie sieht die Ventilerhebungskurve bei der Stage 4 Nocke aus? Sanfter oder schärfer als bei der Serie?

Wie schon mal geschrieben, schöne Kurven hat und schreibt die Raisch Thruxton R.

Gruss, Peter

Lee089

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Lee089 » 16. Jan 2018, 09:58

Ich war zwar hier schon lang nicht mehr aktiv aber da ich ja mittlerweile auch so ein Ding habe kurz zwei Worte dazu.

Soweit ich das gelesen habe wurde der Motor bei ca. 17tkm wegen Ölverlust geöffnet. Es wird wahrscheinlich noch nicht so viele R‘s mit der Laufleistung geben und Die, die es gibt werden ja nicht einfach so den Motor öffnen. Erhöhter Ölverbrauch könnte ein Indikator sein, richtig ?

Motorrad schreibt ja auch es kam auf den Leseraufruf wer ähnliche Probleme hat keine Rückmeldung. Trotzdem keine gute Webung für T.

VG
Carsten

Rainer

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Rainer » 16. Jan 2018, 11:50

Hallo Carsten. Na klar keine gute Werbung und schlecht für Triumph. Aber es muss sich tatsächlich um einen Montagsmotor gehandelt haben, denn weltweit sind bisher keinerlei diesbezügliche Schaden aufgetreten. Das Gehäuse mit dem Ölverlust was ziemlich Sicher durch einen Lunker beim Guß verursacht wurde, ist momentan In England zur Untersuchung. Ich vermute mal, dass durch den Gussfehler im Gehäuse Metallpartikel in den Ölkreislauf geraten sind und so weitere Schäden verursacht haben.
Du hast Recht, dass die allermeisten Motoren ja noch keine hohe Laufleistung haben. Wie wir schon geschrieben haben. hat unser Motor 8000 KM runter. Aber der hat in den 8000 Km wirklich nur Volldampf bekommen mit dutzenden Prüfstandsläufen immmer in den Begrenzer. Ich schätze mal, dass diese 8000 KM Vollstress KM im normalen Straßenbetrieb bestimmt 20000 KM unter normalen Fahrbedingungen entsprechen.
Gruß
Rainer

Christopher

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Christopher » 17. Jan 2018, 18:11

Vielleicht braucht der Motor ja Drehzahl und innere Wärme damit er sich wohl fühlt. Da traue ich den Fahren bei Motorrad aber auch einiges zu.
Bei Motorrad gab es ja Riefen in den Zylindern. Sag mal Yannic, wie fahrt ihr den Motor warm? Mit etwas Gefühl wie vom luftgekühlten gewohnt?
Ich behandle meinen wassergespülten Twin diesbezüglich gefühlvoll. Mitleid mit der Mechanik halt.
Der eine Kipphebel mit Pitting bei Motorrad war wohl überlastet. Ein vereinzelter Härtefehler kann das leicht verursachen. Jetzt aber eine indiskrete Frage. Wie sieht die Ventilerhebungskurve bei der Stage 4 Nocke aus? Sanfter oder schärfer als bei der Serie?
Wir fahren den Motor nicht besonders warm. Haben ein Ölthermometer drin. Solange der Motor keine 40-50 Grad hat wird sachte gefahren. Ab 50-60 Grad, geht es dann etwas sportlicher weiter und ab 70 Grad gibt es eigentlich keine Gnade mehr.

Die Ventilerhebungskurve ist schon etwas schärfer als bei der Serie. Aber absolut im gesunden Bereich. Wir haben extra keine Extremen Steuerzeiten gewählt!

Gruß, Christopher

lupoII

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von lupoII » 17. Jan 2018, 18:18

Rainer hat geschrieben:
16. Jan 2018, 11:50
Aber es muss sich tatsächlich um einen Montagsmotor gehandelt haben

Nur mal am Rande gefragt. Immer wieder hört man (auch Fachleuten) diese "Montagsgeschichten". Das kann es doch so nicht geben, wo heute praktisch alles automatisch abläuft

Gruss

Heckerle

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Heckerle » 17. Jan 2018, 18:31

Wie schon an anderer Stelle geschrieben, bin ich mittlerweile knapp 20T KM mit der neuen Thrux unterwegs und habe keine Probleme. Das ist natürlich statistisch genauso wenig relevant, wie das eine Moped, das im Dauertest war - immerhin deutet es darauf hin, dass es sich um keine konstruktiven Probleme handelt.

Rainer

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Rainer » 17. Jan 2018, 19:14

Wie ich schon sagte, ist davon auszugehen, dass durch den Lunker im Gehäuse, Metallpartikel in den Ölkreislauf geraten sind und daher die Folgeschäden entstanden sind.
Gruß
Rainer

Peter Koch

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Peter Koch » 17. Jan 2018, 19:34

lupoII hat geschrieben:
17. Jan 2018, 18:18
Das kann es doch so nicht geben, wo heute praktisch alles automatisch abläuft
Hallo lupoll

Das trifft auf die Honda Cub und ihre Verwandten zu. Richtige Motorräder werden in Manufakturen gebaut.

Gruss, Peter

Peter Koch

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Peter Koch » 17. Jan 2018, 20:09

Rainer hat geschrieben:
17. Jan 2018, 19:14
Wie ich schon sagte, ist davon auszugehen, dass durch den Lunker im Gehäuse, Metallpartikel in den Ölkreislauf geraten sind und daher die Folgeschäden entstanden sind.
Hallo Rainer

Da bin ich dabei. In einem Lunker können noch ganz andere Gemeinheiten als Metallpartikel wohnen, schön harte Oxide. Das kann schon mal einen Zylinder zerkratzen wenn der Lunker aufbricht und der Dreck in den Ölstrom gerät. Euere Fotos von den Zylinder zeigen jedenfalls nur die Honspuren von der Herstellung und keinen Verschleiss.
Da euere Nockenwelle die Ventile schneller öffnet als die Seriennocke werden auch die Kipphebel stärker belastet. Da sie es ohne Pitting aushalten gequält zu werden liegt wohl kein grundsätzlicher Material- oder Härtefehler vor. Einzelfall, abgehakt.

Jetzt aber ein Rat an T
Gerüchtebildung vermeidet man durch Öffentlichkeitsarbeit. Es kann doch nicht Monate dauern ein Motorgehäuse zu untersuchen, schon gar nicht wenn es um die Dauertestmaschine von Motorrad geht.
Und auch auf der Bremse wird es kritisch. Wie die funktionieren kann ist in Heft 01/2018 zu lesen. Und wer hat da wohl fein abgestimmt nachgerüstet? Na, wer wohl bei einer Raisch Thruxton R?

Gruss, Peter

tuefernoe

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von tuefernoe » 17. Jan 2018, 22:02

Was hat Triumph mit der 1200 R falsch gemacht? Kaum war sie auf dem Markt wurde über sie hergezogen. Waren die Erwartungen von Seite Konsumenten zu hoch?
Wasserkühlung, Bremsen, Tacho, Fahrwerk, Leistung und Motor. An allem wurde rumgenörgelt.
Ich glaube es kochen alle Hersteller mit Wasser.
Sehe das auch auf der Rennstrecke, da Plätzen von allen Herstellern die Motoren. Auch die Bremsen hängen fest.
Und wenn man so in die Runde horcht sind es immer alle andern.
Die Motoren müssen immer höhere Hürden bewältigen um den heutigen Vorschriften zu genügen.
So wird oftmals ein Motor richtig zugedrosselt um die Normen einzuhalten.
Den Tunern und Schraubern ist es so möglich, einiges an den Motorräder zu verändern und verbessern, was die Hersteller nicht können, dürfen oder zu teuer ist.
Es kann oft zu besserer Leistung, höherer Lebensdauer und schönerem Aussehen der Motorräder führen.
Diese Arbeiten indivisualisieren unsere Motorräder und das ist doch gut so.
Für mich ist es eine eigene Identität, Charakter, vielleicht auch Liebe.
Da wurde viel von den Tunern Raisch‘s und allen andern gebaut, getestet und auf den Markt gebracht. Wir können bestellen was uns so gelüstet um unsere Wünsche zu erfüllen. Ohne diese Teile und Ideen wäre es ja richtig öde.
Die Thruxton 1200R ist ein cooles Bike, ob von der Stange oder mit all den feinen Tuningteilen, die schon auf dem Markt sind.
Geht dieses Motorrad testen und seid fair mit eurem Urteil.
a Thruxton Fan
Gruass Noe

Peter Koch

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Peter Koch » 17. Jan 2018, 22:30

tuefernoe hat geschrieben:
17. Jan 2018, 22:02
Was hat Triumph mit der 1200 R falsch gemacht?
Hallo Noe

Bis auf die Öffentlichkeitsarbeit eigentlich nicht viel.
Aber das braucht es halt im Zeitalter von Foren und Blogs auch. Und wenn es dann auch noch eine Testmaschine von Motorrad betrifft, dann muss gehandelt werden.
Da sind andere Hersteller aber noch viel schlimmer, VW mit Dieselskandal und Honda wegen nur lauwarmer Heizgriffe.
Letzteres war in einem Forum ein unglaublich wichtiges Thema. Kein Japaner hat sich wegen klammer Finger seiner Kunden öffentlich entleibt. Skandal!

Gruss, Peter

Lee089

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Lee089 » 17. Jan 2018, 23:55

So sehe ich das auch Peter. Das es bei einem komplett neu konstruierten Modell Kinderkrankheiten gibt erwartet der Kunde ja schon fast. Wie dann aber damit vom Hersteller umgegangen wird ist der Punkt.

Da hat sich T schlecht verkauft. Ich persönlich würde es mehr honorieren wenn man Probleme benennt und dann aber auch zeitnah abstellt als Sie herunterzuspielen und erst auf Druck zu reagieren.

Aber das machen leider nicht viele so.
Anyway, trotzdem tolles Moped 🏍 und ich hoffe T lernt was aus dem Testdesaster.

Gute Nacht
VG
Carsten

Bezet

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Bezet » 18. Jan 2018, 12:15

War es nicht so, dass sich Motorrad die Testmaschne ganz normal wie jeder Kunde beim Händler kaufen musste, weil sich Triumph geweigert hat, zu einem so frühen Zeitpunkt eine Testmaschine zur Verfügung zu stellen?

Was könnte man daraus für Schlüsse ziehen? Hatte das Werk selbst kein Vertrauen in die erste Serie, oder ist da jetzt jemand sauer und schaut ganz genau hin, bzw. werden Dinge publik gemacht, über die sonst geschwiegen wird?!?

Ich habe bei meiner jedenfalls keinen Grund zur Klage, bis jetzt gab es noch keine Probleme.

Thruxbird

Re: Thruxton 1200 Motorradbericht & Zylinderkopfbearbeitung

Beitrag von Thruxbird » 18. Jan 2018, 19:07

Diese Diskussion ist für mich, der eine junge gebrauchte Thruxton in der Garage stehen hat, aber noch keinen Meter selbst damit gefahren ist, sehr beruhigend. Eure Erfahrungen sind statistisch allemal relevanter als der eine Test. Und ich habe das gute Gefühl, hier wird sehr ehrlich geschrieben, was erlebt wird.

Das Dilemma der Hersteller kann ich ein Stück weit nachvollziehen. Fehler zugeben und nicht reflexartig schreiben, dass es sich um einen noch nie dagewesenen Einzelfehler handelt, kann unter Umständen teure Konsequenzen haben. Trotzdem glaube ich, dass es langfristig für alle Seiten von Vorteil ist. So baut man Identifikation und geniale Kundenbeziehungen. Triumph hat so tolle Produkte, beste Voraussetzung für einen selbstbewussten und (vielleicht ungewöhnlich) ehrlichen Umgang im Kundendienst.

Antworten