Bremsbeläge abgelöst

Fragen, Antworten und Hinweise zu den Modellen mit 790ccm und 865ccm
Peter Koch

Beitrag von Peter Koch » 4. Aug 2010, 19:06

Hallo El

Ist normal dass die Bremsklötze hinten so schnell verschleissen. Wenn der Belag zu dünn wird wird es dem Kleber zu heiss und er haut ab, der Feigling. Ich wechsle mit dem Reifen die Bremsklötze hinten. Ein Scheißglump sind diese Bremsen eh.
Eine sehr ähnlich aufgebaute Bremse von Nissin hatte ich in der Deauville, die Bremse war gut und es stand gross Nissin drauf. Haben wir eventuell ein Plagiat vom Hinterhofchinesen im Bike?

:+flop+:

Peter

Alex_420

Beitrag von Alex_420 » 4. Aug 2010, 20:28

Hallo El,
das mit den Schaltern war jemand anderes aber danke für die Info.
Glaube Deine Scrambler will wohl nicht nach Berlin umziehen.
Mit den Bremsbelägen würde ich heftigst reklamieren hast ja originale Beläge drin und keine vom Asiamarkt aus Tschechien oder ?
Inspektionen hast Du ja bestimmt auch machen lassen.

x

Grüsse Alex
Zuletzt geändert von Alex_420 am 4. Aug 2010, 20:54, insgesamt 1-mal geändert.

el_chinito

Beitrag von el_chinito » 4. Aug 2010, 20:49

@ Peter Koch
wenn das so ist, dann leuchtet mir ein, dass der Belag einfach durch Überhitzung abgehauen ist. Außerdem will ich betonen, dass das ganze (Geräusch beim Bremsen) vor 3000km mir auffiehl und in der Zwischenzeit millionen von Gehirnzellen abgestorben sind und das bayrische Bier hat sein Übriges getan. Man kann jetzt anhand des Zustandes des Trägermaterials nur noch eine Abnutzung sehen, aber keinen Produktionsfehler. Und da ich der einzige bin, dem das bisher passiert ist, will ich das nicht weiter an Triumph geben. Es scheint ein Einzelfall zu sein.

Grüße,
El

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 4. Aug 2010, 22:00

ähem El...

das sich der Bremsbelag von der Trägerplatte gelöst hat ist eine Vermutung von Dir; - Und die ist falsch! :?

Das Tragbild der Belagplatte ist ein Paradebeispiel für "bis auf das Blech runtergebremst".

Begründung:

1.Reste des Belages sind doch noch drauf, nämlich alles, was eben nicht metallisch blank ist. Erst darunter ist das Klebemittel zwischen eben den Resten, und der Trägerplatte. - Ergo hat sich auch keine Verklebung gelöst.

2.Das Tragbild selber: Typisch für einen Schwimmsattel,; der abgebildete Belagträger ist der innere: Zum Rad hin verschleissen die Beläge immer schneller als außen. Schlicht und einfach deswegen, weil sie mangels Fahrtwindkühlung thermisch höher belastet werden. -Vorallendingen am Hinterrad. (Ich tipp mal drauf, das auf der anderen Belagplatte noch 1-3mm drauf sind.) Wenn man sich mal Belagsätze anschaut, die speziell nur für hinten ausgewiesen sind wird man auch sehen, das der innere Belag immer dicker ausgeführt ist. -Bei unseren Twins nicht, weil die Beläge auch für vordere Bremsanlagen zugelassen sind. (Wegen der schärferen Mischung bremsen unsere Twins hinten auch ganz manierlich.)
Die einseitige Abnutzung am oberen hinteren Rand (Drehrichtung Rad als Bezug) hat folgenden Hintergrund: Erst mal ist ist das hintere Ende des Belages die sich selbst verstärkende Seite (Analog dazu die Wirkungsweise Simplexbremse/Duplexbremse bei Trommeln.)
Dann der obere bzw. äussere Bereich: Schaut euch mal den Sattel genauer an: Das sind drei Gabeln, die den Belag halten. Naturgemäß geben die Spitzen der Gabeln eher nach als ihr Anfang. Deswegen wird der äußere Bereich des Belages mehr an die Scheibe gepresst als der innere. - Zusätzlich hat ein Schwimmsattel auf seiner Lagerung Spiel. (Sonst würde er ja klemmen.) Und dadurch eine konstruktiv bedingte schiefstellung beim Bremsen. - Am äußeren Belag gleichen sich dadurch die Kräfte mit der Schiefstellung aus, innen verstärkt sich der ungleichmäßige Abrieb.

Fazit: Dieser Bremsbelag wurde schlicht und einfach über die Sicherheitsgrenze hinaus verschlissen.

Hägar

Beitrag von Hägar » 4. Aug 2010, 22:15

@ Moppedschraube

Nach 8000 km hinten?
Sorry, aber wenn mein Schrauber diese Begründung bringen würde, Naja.
Interessant wäre jetzt zu wissen ob El seine Scrambler immer beim KD hatte. Denn dann gibt es keine Ausreden mehr.

Grüße

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 4. Aug 2010, 22:40

Hägar hat geschrieben:@ Moppedschraube

Nach 8000 km hinten?
Sorry, aber wenn mein Schrauber diese Begründung bringen würde, Naja.
Interessant wäre jetzt zu wissen ob El seine Scrambler immer beim KD hatte. Denn dann gibt es keine Ausreden mehr.

Grüße
Hä????? Also ein paar Kleinigkeiten kann eine Werkstatt einem nicht abnehmen: Luftdruck prüfen, Kette fetten, mal einen Blick in die Betriebsanleitung werfen... Da steht übrigens alles drin, worum man sich ab und zu selber kümmern sollte. - Nennst sich "Daily saefty checks".

Ein Mech kann die Bremsgewohnheiten nicht kennen. - Die Konsequenz deiner Forderung wäre, grundsätzlich alle Verschleißteile bei jeder Inspex zu wechseln. - Egal wie der Zustand ist. Nur so wären "Mallöre" zumindest minnimiert.
Wenn Du bereit bist diese Kosten zu tragen, sag das Deinem Händler.
Dann kannst Du Dich auch vollkaskomäßig beruhigt zurücklehnen und mußt keine Eigenverantwortung tragen.

Hägar

Beitrag von Hägar » 4. Aug 2010, 22:52

Um sachlich auf deine Antwort einzugehen müsste ich wissen ob El`s Scram jährlich bei der Inspektion war. Wenn nach 8000 Km hinten die Beläge fertig sind, müsste er schon extremst hinten bremsen und vorne extrem gar nicht , von wegen Physik, Trägheit. Kann ich mir bei El aber gar nicht vorstellen.
Sollte er die Kiste immer zur Jahresinspektion gebracht haben, sollte einem Mechaniker aufgefallen sein, dass die hinteren Beläge ungewöhnlich hoch verschliessen sind. Oder schaut ihr bei der Inspektion die Beläge gar nicht an? Wenn die Kiste nicht beim KD war bleibt immer noch die Frage, wie kann das nach 8000 Km passieren? Da hört sich für mich deine Erklärung nach Werkstattwechsel an.

Grüße

mattes68

Beitrag von mattes68 » 4. Aug 2010, 22:59

Bild

Gruß Mattes.

el_chinito

Beitrag von el_chinito » 4. Aug 2010, 23:02

@Mopedschraube
vielen Dank erst mal für deine Analyse.

Inspektion bei 10 000 noch nicht gemacht. Tachostand jetzt 11 000, weshalb ich selbst den Belag erst mal gecheckt habe. Ich habe die Befürchtung, dass mein Moped nicht mehr serienkonform ist, und von daher die Garantie längst verfallen ist. Meine Absicht war aber eher zu wissen, ob jemand auch gleiche Erfahrung gemacht hat- scheinbar nicht, was umso besser ist.

Ich schließe nach wie vor eine normale Abnutzung nicht aus. Trotzdem meine ich, dass der Bremsbelag sich abgelöst hat (vor 3000km, also bei km-Stand 8000)als ich direkt mit dem Hören eines Geräusches auch einen abrupten Abfall des Bremsflüssigkeitspegel gesehen habe. Dann war da ja auch noch dieses ungewöhnliche Bremsverhalten direkt nach dem Geräusch. Erst nach zwei, dreimal Treten auf das Pedal habe ich wieder normalen Druckpunkt gehabt. Deshalb war damals die Sache für mich gegessen.
Das Foto ist jetzt nach 3000km (also bei 11 000)gemacht worden. Zu sehen sind ganz normale Verschleißspuren. Zu sehen ist auch noch ein geringer Restbelag. Kann es nicht sein, das sich nur ein Teil des Belages gelöst hat- aus welchem Grund auch immer- ich weiß, eine sehr vage Spekulation? Aber das würde den Abfall der Bremsflüssigkeit und den merkwürdigen Druckpunkt beim Bremsen erklären.
Weiterhin kann ich mir wirklich nicht erklären, wie ich mit meiner Fahr-u.Bremsgewohnheit so eine rapide Abnutzung hinbekommen habe. Du sagst ja, dass die Beläge hinten konstruktionsbedingt sich schnell verschleißen, in diesem Fall habe ich wirklich die Haltbarkeit solcher enorm überschätzt. Ich ging eher von 18 000 aus.

Grüße,
El

el_chinito

Beitrag von el_chinito » 4. Aug 2010, 23:05

@Hägar
die Bremsbeläge vorne habe ich zeitgleich ausgetauscht. Sie waren fast nicht abgenutzt.
Inspektion nur bei KM 1000.
Inspektion bei KM 10 000 nicht gemacht.

Ich setze beim Bremsen die hintere etwa mit zweidrittel Druckkraft im Vergleich zu Vorderradbremse ein, weil das Hinterrad viel schneller zu blockieren neigt.

el_chinito

Beitrag von el_chinito » 4. Aug 2010, 23:07

@Mopedschraube

vor fast jeder Fahrt checke ich Ölstand, Beleuchtung, Reifenabnutzung.

Lars

Beitrag von Lars » 4. Aug 2010, 23:18

el_chinito hat geschrieben:...Ich setze beim Bremsen die hintere etwa mit zweidrittel Druckkraft im Vergleich zu Vorderradbremse ein....
Hi El,

das wird dann wohl der Grund für den Verschleiß des Belages sein.
Die Bremskraftverteilung sollte ungefähr anders herum sein. Eher sogar vorne 3/4 , hinten 1/4 (ganz grob).
Bei ungefähr dieser Bremsverteilung waren die Beläge bei meiner Bonnie hinten nach 13500 Km runter.

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 4. Aug 2010, 23:39

@El::
Das sollte von mir auch kein Vorwurf Dir gegenüber gewesen sein.

Du schreibst ja selber, wie Du die Hinterradbremse im Vergleich zu vorne benutzt.

Was viel öfter passiert, als man glaubt: Der Fuß steht beim Fahren permanent leicht auf der Bremse. - Glaube ich bei Dir aber nicht, sonst hättest Du wohl auch eine angelaufene Scheibe erwähnt.

Möglichkeit zwei: Angerottete/verharzte Gleitstifte. -Das Thema hatten wir hier schon mal vor längerer Zeit.

@Hägar:
Sorry, aber wenn mein Schrauber diese Begründung bringen würde, Naja
.

Was ist an dieser Begründung bzw. am "lesen" des Beweismittels nicht schlüssig bzw. falsch? - Erhelle mich, ich lerne gerne dazu.


Um sachlich auf deine Antwort einzugehen müsste ich wissen...
Genau, Du hättest erst wissen müssen!!!
... Da hört sich für mich deine Erklärung nach Werkstattwechsel an.
Aber nöööhh, erst mal draufhauen!!!
Interessant wäre jetzt zu wissen ob El seine Scrambler immer beim KD hatte. Denn dann gibt es keine Ausreden mehr.
Womit wir immer noch bei der Frage wären, was Du möchtest:
a:"Vollkasko" ohne sich um etwas kümmern zu müssen, mit der Konsequenz das es entsprechend teuer ist?

b:Selber Verantwortung übernehmen, mit der Gefahr das es auch mal schief gehen kann? (So wie bei El, na und? - Die Scheibe ist garantiert noch nicht hin.)

Hägar

Beitrag von Hägar » 5. Aug 2010, 07:10

@ Moppedschraube

du hast eine PN :wink+:

@ El

Wegen der Trägheit versammelt sich die Masse beim Bremsen vorne. Du verstärkst somit nur das Blockieren des Hinterrades wenn du hinten stärker bremst. Zusätzlich verlängerst du dadurch den Bremsweg. Die Masse die verzögert werden sollte ist vorne, du bremst aber hinten.
Also Moppedschraube hatte Recht, Bremsverhalten ändern.

Grüße

el_chinito

Beitrag von el_chinito » 5. Aug 2010, 09:53

el_chinito hat geschrieben: Ich setze beim Bremsen die hintere etwa mit zweidrittel Druckkraft im Vergleich zu Vorderradbremse ein, weil das Hinterrad viel schneller zu blockieren neigt.
was ich eigentlich sagen wollte war:
definiere ich den Druckpunkt für Vorderradbremse mit 100 (soll nicht heißen, dass ich die Bremse mit 100 % ihrer Leistung jedesmal betätige),
so würde ich die Hinterradbremse mit max. 66,7 (im Vergleich zum Vorderrad nur zweidrittel) treten. Also die Hinterradbremse wird nie so fest betätigt wie die Vorderradbremse. Dass die Vorderradbremse viel wirkungsvoller durch Massenträgheit ist, war mir schon klar.
Würde ich die Hinterradbremse stärker einsetzen als die Vorderradbremse, so hätte ich mit Sicherheit etliche Unfälle gehabt.


Grüße,
El

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