Abstimmung Federbeine - Gabelfedern

Fragen, Antworten und Hinweise zu den Modellen mit 790ccm und 865ccm
LumiBiker

Beitrag von LumiBiker » 29. Sep 2010, 06:37

Ich lasse gerade bei Öhlins Gabelfedern konstruieren.
Hintergrund: Wir haben festgestellt, dass es besser ist vorne mit lineraren Gabelfedern zu fahren.
Mensch Rainer hättest Du doch mal sagen können, dann hätte ich noch gewartet :?


Grüsse
Lumi

Elvis

Beitrag von Elvis » 29. Sep 2010, 08:52

Ich warte....nach einem Gespräch mit Christofer (oder mit ph?)

Elvis

wobo

Beitrag von wobo » 30. Sep 2010, 21:00

Liebe Fahrwerksexperten,

eines würde mich noch interessieren, nachdem ich so viel Neues gelernt habe. :D

Mit der Federvorspannung wird ja (nur) die Fahrhöhe eingestellt, sonst nichts. Man spricht aber immer von 2 Höhenunterschieden:

1. Unterschied zwischen entlastetem Federbein (Moppet aufgebockt) und Moppet abgebockt ohne Fahrer (sollen lt. Öhlins ca. 5-10 mm sein).
2. Unterschied zwischen entlastetem Federbein (Moppet aufgebockt) und Moppet abgebockt mit Fahrer (sollen lt. Öhlins ca. 30 - 40 mm sein).

Das ist dann der Negativfederweg, den das Federbein im Fahrbetrieb ausfedern kann (z.B. überfahren eines Schlaglochs).

Frage: Wen interessiert den Negativfederweg ohne Fahrer? :?:

Bei mir ist der Negativfederweg mit Fahrer 35 mm (passt also) und ohne Fahrer 15 mm (passt eher nicht). Die Abweichung ist sicher nicht von Bedeutung, aber ich möchte den Sinn der 2 unterschiedlichen Angaben verstehen.

Peter Koch

Beitrag von Peter Koch » 30. Sep 2010, 21:20

Hallo Wolfgang

Interessant ist nur der Wert mit Fahrer, außer der Fahrer ist gerade durch Highsider abwesend. Vielleicht mußte auch nur das Papier voll werden. Für alle anderen Fragen gilt die Antwort 42. Was war eigentlich die Frage?

:?: Peter

fordprefect

Beitrag von fordprefect » 30. Sep 2010, 21:45

Peter Koch hat geschrieben:...Für alle anderen Fragen gilt die Antwort 42. Was war eigentlich die Frage?
Frage und Antwort schliessen sich bekanntlich aus :lol+: !!

Gruß, Fordprefect

wobo

Beitrag von wobo » 30. Sep 2010, 22:02

Hallo Peter,
Peter Koch hat geschrieben:Was war eigentlich die Frage? :?:
wobo58 hat geschrieben:Frage: Wen interessiert den Negativfederweg ohne Fahrer? :?:
Die Frage - es war nur eine - hast Du damit schon beantwortet. Ich hab´s vielleicht ein wenig umständlich formuliert. Und was ist jetzt Antwort 42, muß man das wissen?

twinfan

Beitrag von twinfan » 30. Sep 2010, 23:19

naja


mit dem negativfederweg ohne fahrer sieht man einfach schon mal, ob die feder prinzipiell passt oder eher daneben liegt...


denn:

wenn zu hart, dann geht der ohne fahrer gegen null...wenn zu weich, dann ist der eben schon viel zu hoch

weil einfach nur mit vorspannung die feder auf ein niveau hiefen, das zwar von den maßen her passt, heisst noch lange nicht, dass die feder in ordnung ist


so kann man da grob schon mal die tendenz erkennen...sprich...wenn man z.b. die werte von den originalfedern hat und dann auf zubehörteile tauscht, dann sieht man gleich wo die reise hingeht, ohne auf m mopped hin und her springen zu müssen oder nen 2. mann braucht, der einen hilft um irgendwelche maße zu messen


ne drückbank für die federn hat man ja nicht unbedingt in der garage stehen :wink:


daher noch mal der tipp des tages: kabelbinder um die holme (egal ob gabel oder federbein) ...so hat man das ganze immer unter kontrolle und kann sich z.b. mit edding auf m gabelholm ne markierung machen, wo die orignalfeder war und was mit den anderen federn sich geändert hat...gerade während der fahrt sind die kabelbinder ne spitzen hilfe um wirklich zu sehen, was an max. federweg aufgebraucht wurde

wenn man mal die gabelholme ausgebaut hat, kann man sich nen o-ring über die holme schieben...schaut halt wertiger aus...mir ist das wurscht :lol+: :lol+: :lol+: für hinten sind die kleinen kabelbinder auf jeden fall die ideale hilfe...





gruß


twinfan

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 1. Okt 2010, 00:07

Kleine Korrektur:

Der Negativfederweg ohne Fahrer ist der "wichtigere":
(Bei unseren Twins vorne/hinten 20/10mm)
Den sollte man bei vernünftigen Zubehörfedern (Hersteller egal) einstellen.
Hinten über die Verstellung die alle Zubehörfederbeine haben, vorne bei Bonny/Scram etc. mit angepassten Vorspannhülsen.

Wenn jetzt die Federraten richtig sind, sollte man mit Fahrer bei einem Negativfederweg von vorne/hinten 30/30mm landen (+/- 5mm sind noch tolerierbar.)

Auf das Fahrergewicht bin ich jetzt dabei bewußt nicht eingegangen, warum?

Kleines Rechenbeispiel:
Gewicht Möpi, sagen wir mal 210kg. Gewicht Fahrer mit allem (Bekleidung, Helm, Bockwurst/Kaffee vom Treffen...) 90kg.

Macht 300kg gesamt. - Wenn da das Fahrergewicht um sagen wir großzügig +/-10kg differiert ist das fast egal. das sind nur +/-3,33...%

Da macht sich z.B. die Montage eines anderen Lenkers mehr bemerkbar:

Bsp. Vergaserthrux aus Superbikelenker umgerüstet: Da rutscht der Schwerpunkt des Fahrers schon mal gute 30% nach hinten. - Die Folge ist eine zu schwache Feder hinten, und eine zu starke vorne.

Das ist auch der Grund, warum die Zubehörfederbeine der Bonny und Scram stärkere Federn haben als die Thrux.

Ach ja, bei dem Serienfahrwerk: Bitte mit deutlich mehr Negativfederweg fahren. Bei den schlappen Federn würden die weiter vorgespannt einen regelmäßig von der Fahrbahn katapultieren!

wobo

Beitrag von wobo » 1. Okt 2010, 10:48

mopedschraube hat geschrieben:Kleine Korrektur:

Der Negativfederweg ohne Fahrer ist der "wichtigere":
(Bei unseren Twins vorne/hinten 20/10mm)
Den sollte man bei vernünftigen Zubehörfedern (Hersteller egal) einstellen.
Hinten über die Verstellung die alle Zubehörfederbeine haben, vorne bei Bonny/Scram etc. mit angepassten Vorspannhülsen.

Wenn jetzt die Federraten richtig sind, sollte man mit Fahrer bei einem Negativfederweg von vorne/hinten 30/30mm landen (+/- 5mm sind noch tolerierbar.)

Auf das Fahrergewicht bin ich jetzt dabei bewußt nicht eingegangen, warum?

Kleines Rechenbeispiel:
Gewicht Möpi, sagen wir mal 210kg. Gewicht Fahrer mit allem (Bekleidung, Helm, Bockwurst/Kaffee vom Treffen...) 90kg.

Macht 300kg gesamt. - Wenn da das Fahrergewicht um sagen wir großzügig +/-10kg differiert ist das fast egal. das sind nur +/-3,33...%

Da macht sich z.B. die Montage eines anderen Lenkers mehr bemerkbar:

Bsp. Vergaserthrux aus Superbikelenker umgerüstet: Da rutscht der Schwerpunkt des Fahrers schon mal gute 30% nach hinten. - Die Folge ist eine zu schwache Feder hinten, und eine zu starke vorne.

Das ist auch der Grund, warum die Zubehörfederbeine der Bonny und Scram stärkere Federn haben als die Thrux.

Ach ja, bei dem Serienfahrwerk: Bitte mit deutlich mehr Negativfederweg fahren. Bei den schlappen Federn würden die weiter vorgespannt einen regelmäßig von der Fahrbahn katapultieren!
Das Kapier ich jetzt nicht. Wenn der Fahrer 90 Kg wiegt sind +/- 10 Kg (eine Bockwurst mehr oder weniger) 3,33% vom Gesamtgewicht Fahrer+Möppi. Der Fahrer selber beträgt aber alleine schon 30% vom Gesamtgewicht und wir sprechen doch über Negativfederweg mit und ohne Fahrer. Warum sollte dann der Negativfederweg ohne Fahrer der wichtigere sein?

Peter Koch

Beitrag von Peter Koch » 1. Okt 2010, 14:51

Hallo Leute

Dass 10kg mehr oder weniger nichts ausmachen, dem stimme ich zu. Die Schwankungsbreite zwischen leichten Mädchen und schweren Jungs liegt aber bei ca. 45kg - 130kg. Und das macht bei der Federauslegung gewaltig viel aus. Besonders weil sich zwischen klein und leicht und gross und schwer der Schwerpunkt weit nach hinten verschiebt ( gleicher Lenker vorausgesetzt ). Ein optimales Fahrwerk muss also auf den Fahrer und seine Sitzposition abgestimmt werden. Die Werte ohne Fahrer sind nur interessant wenn man davon ausgeht, dass ein Durchschnittsmann nach DIN33402-2 draufsitzt, ca 175cm gross, ca. 75kg schwer.

Den Sinn der Antwort 42 versteht man, oder auch nicht, durch die Lektüre von "Per Anhalter durch die Galaxis" (Originaltitel: The Hitchhiker's Guide to the Galaxy)von Douglas Adams. Sehr empfehlenswert für trübe Herbstsonntage.

Gruß

Peter

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 2. Okt 2010, 02:27

Warum sollte dann der Negativfederweg ohne Fahrer der wichtigere sein?
Eben weil wir in der Summe mit Fahrer immer auf fast das gleiche Gewicht kommen: 300kg (Lassen wir die Bockwurst mit den +/-3,33% erst mal weg.)

Gehen wir erst mal davon aus, das die Federkennraten so einigermaßen passen.

Jetzt zu dem "ohne Fahrer Wert":

Den stellen wir für vorne/hinten auf 20/10mm ein, indem wir die Federvorspannung korrigieren.

Jetzt zur Prozentualrechnung, und der Bockwurst:

1mm Differrenz am Federbein sind 10%, die 10kg-Bockwurst immer noch nur 3,33...

Ok, das gibt jetzt erst mal nur einen Anhaltspunkt, wo so die Ansatzpunkte liegen.

Ich krieg jetzt nicht die Kurve, um ein "Fahrwerksseminar" hier draus zu machen.
"Dumme Fragen " sind jetzt gefragt! - Dann kann ich sehen, wo die Kommunikation hakt. - Ich denk mir dann mal was aus...

fordprefect

Beitrag von fordprefect » 2. Okt 2010, 07:35

Die Fahrwerke bewegen neben sich selbst heftig die Gemüter :o !!
Für die Motorenabstimmung am FT 2011 ist bereits gesorgt :+++: !!
Dürfen wir mit sich auskennenden Freiwilligen rechnen,
die sich dort den Federn, Dämpfern, Vorspannungen, Kennraten annehmen ??
Eine Waage zur Prüfung der FahrerInnengewichte würde ich besorgen :wink: !!

Gruß, Fordprefect

PS: jetzt verstehe ich auch den Artikel 20 des Grundgesetzes,
wo von Wahlen und Abstimmungen die Rede ist :+++: !
Also lasst als uns Demokraten mal ordentlich unsere Fahrwerke abstimmen :lol+: !!

Crayon

Beitrag von Crayon » 2. Okt 2010, 11:44

fordprefect hat geschrieben:…Eine Waage zur Prüfung der FahrerInnengewichte würde ich besorgen :wink: !!…
Nix da :!: :iii:

Das is ne Sache die geht nur mich und Rainer was an :lol+:

wobo

Beitrag von wobo » 1. Dez 2010, 16:35

Rainer hat geschrieben:Ich lasse gerade bei Öhlins Gabelfedern konstruieren.
Hintergrund: Wir haben festgestellt, dass es besser ist vorne mit lineraren Gabelfedern zu fahren.
Keine Panik, die Wilbers Gabelfedern funzen ja auch schon gut (besser als Serie), und für die welche sie schon drin haben, glaube ich auch nicht das sie nochmals umrüsten sollten.
Aber wer noch nicht umgerüstet hat, sollte noch ein paar Wochen warten, denn das Ergebnis wird mehr als überzeugend sein.

Gruß
Rainer
Hallo Rainer,
gibt es schon was Neues zu den Öhlins Gabelfedern, ich meine aus terminlicher Sicht, wann sie lieferbar sind?

Rainer

Beitrag von Rainer » 2. Dez 2010, 09:01

Federn sind da. Allerdings muss noch das richtige Setting gefunden werden.
Dazu fahre ich mit Thruxton, Bonneville und mit einer Scrambler zu Öhlins in die Eifel. Die Abstimmung mir ausgiebiegen Fahrtests machen wir dort dann gemeinsam, weil da vor Ort optimale Straßen mit Huckeln und Buckeln und allem man braucht vorhanden sind. Dazu brauchen wir pro Motorrad schon fast einen Tag.
Wenn man allerdings aus dem Fenster schaut, kann man sich vorstellen, dass da momentan nichts geht.
Also bitte noch um Geduld.
Gruß
Rainer

Antworten