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von Bakkybfast » 1. Nov 2011, 11:58
Hallo Thos, nimm eine Thruxton als Basis.
Hallo Leute,
Ich lehn mich mal aus dem Fenster zu erklären warum die Thruxton die deutlich bessere Basis gegenüber der Bonnie ist.
Warum bei einer Thruxton (non EFI) mit "nur" Tank und Sitzbank schon was zu reißen ist, man bei einer Bonnie aber noch
ein gutes stück weit von dem entfernt ist was einen Cafe Racer in seinen ursprünglichen Wesensmerkmalen beschreibt.
Dazu geb ich die Beschreibung für das Aussehen eines archetypischen Cafe Racer's mit einem kleinen Blick in die
Vergangenheit und Entstehungsjahre. Der Grundgedanke beim umbau zum Cafe Racer war der, den Rennmaschienen
der 60'er Jahre soweit als möglich nahe zu kommen, optisch wie Leistungsmäßig. Ein Leistungsziel war "the ton" und
optische wie technische Merkmale ergaben sich aus dem einsatzzweck von Rennmaschienen seiner zeit.
Bleiben wir bei der Optik und Technik von Rennmaschienen als Vorbild.
Rennmaschienen waren schon immer Leichtbau und nur auf das notwendigste beschränkt.
Rennmaschienen zwingen seinen Fahrer in eine geduckte aerodynamisch günstige Position.
Rennmaschienen haben eine größtmögliche Schräglagenfreiheit.
Rennmaschienen hatten immer die besten komponennten ihrer Zeit.
Unter diesen Aspekten wurden sie geboren, die Rennmaschienen für die Straße, die so von uns geliebten Cafe Racer.
Was brauchte nun der "ton-Up Boy" und was mußte er tun um sein Bike zu tunen.
Man baute weg was man nicht braucht, und erhält ein offenes Rahmendreieck.
Clip-on's waren unerlässlich für die sportliche Haltung.
Dazu den Arsch gleich noch etwas nach hinten geschoben und an einem Höcker abgestützt um noch tiefer zu kommen.
Die Höckersitzbank als Einzelsitz erlaubt gleichzeitig einen etwas längeren dafür aber schmaleren Tank, der gerade bei
sehr tief angesetzten Stummeln auch notwendig war. Mit zurück und höher gelegten Rasten (die die wenigsten hatten)
war man optisch da wo man hinwollte. Man bedenke den nicht vorhandenen Zubehörmarkt!
Aufgrund der damaligen Rahmenkonstruktionen ergab sich durch den Aufbau von Tank und Sitzbank eine charateristisch
gerade und nicht fallende Linie der Unterkanten von Tank und Sitzbank, mit Durchblick.
Diesen Durchblick sowie die Linie halte ich persönlich für emminent prägend.
Seht ihr das, habt ihr das vor eurem geistigen Auge?
Um die Optik zu vervollständigen, aber auch der Leistung wegen, gehört ein höher gelegter Rennauspuff dazu.
Deren Grundformen waren in erster linie Megaphontöpfe mit oder ohne Gegenkonus.
Fender so kurz und leicht wie möglich. Am besten aus Alu und schön poliert, den Alutank gleich mit, so wie alles
andere das sich auf hochglanz bringen lässt. Ja, show & shine gab es auch schon damals.
Mit hochschulter Alufelgen und Duplex Bremsen wurden weitere i-Tüpfelchen gesetzt, sozusagen der letzte Schrei.
Mehr war nicht und mehr ging nicht, vielleicht noch ein Gabelstabbi, eine kleine Verkleidung und individuelle Instrumentierung.
Rücksprung:
Da stehen Sie nun neben einander, Bonneville - Thruxton, nun lasst uns mal die Optik angreifen.
Das Heck, Kettenschutz sowie die Beleuchtung sind bei beiden umzubauen. Zu groß zu schwer zu klobig.
Der front Fender, T knackig kurz leider Plastik, B lang schweres Blech, zweckmäßiger Regenschutz halt.
Der von der T kann ersteinmal bleiben der von der B muß umgebaut werden.
Stummellenker, die T hat welche, die B braucht diese unbedingt, dabei sind dann auch gleich neue metrische Armaturen fällig.
Zurückverlegte höhere Rasten, die T hat sie, die B braucht sie nicht unbedingt. Racemäßig kommen sie aber besser.
Alufelgen hat die T von Haus aus, leider keine Hochschulterfelgen, die Bonnie begnügt sich mit schlecht verchromtem schwerem Stahl.
Das entspricht nicht gerade dem Rennsport Gedanken. Also auch hier umbauen.
Die Endtöpfe müssen bei der T nur wegen der akustischen Kulisse getauscht werden, bei der B auch wegen der Optik.
Was beide brauchen aber eben leider leider nicht wirklich richtig oder nur sehr schwer hinzubekommen ist,
ist ein freies Rahmendreieck (weil nicht vorhanden) verbunden mit offenenTrichtern und eine saubere
schöne Linie von Tank und Sitzbank. Da hat Triumph einen fiesen Knick in die Rahmengeometrie gebaut.
Aber es geht, am besten gleich radikal mit eingekürzten Rahmen endrohren.
Also und für mich eindeutig,
wenn man vor hat nur mit Tank und Sitzbank einem Cafe Racer nahe zu kommen bietet die Thruxton
die Mehrheit an optischen und technischen Attributen die den Vorbildern entsprechen.
zzG