Hallo,
Ich möchte meine Erfahrung zur Ganganzeige beisteuern:
Natürlich kann man argumentieren, eine Ganganzeige passt nur bedingt zu unseren englischen Twins. Neben dem Motorgeräusch selbst oder der Erinnerung an den letzten Gangwechsel ergibt ein kurzer Kontrollblick auf den Drehzahlmesser in Kombination der Tachoanzeige einen klaren Hinweis darauf, welcher der 5 Gänge anliegt.
Ich selbst wünschte mir immer eine Ganganzeige für Fahren auf Testtracks, bei schnellen Kurvenwechseln auf Landstraßen und überhaupt einfach so

.
Verglichen mit den Profis im Forum bin ich immer noch Lehrling; mittels Google jedoch ein hartnäckiger lesender Theoretiker

. Ich fand vier praktikable Möglichkeiten:
1) Die billigste Lösung, vermutlich auch als Laie durchführbar, ist eine mechanische Lösung mit Reed-Kontakten (
Beispiel). So, wie ich es verstand, wird ein Magnet hinter dem Kupplungspedal befestigt. Zwei Reedkontakte, aufgeklebt auf die Fläche neben dem Kupplungspedal, registrieren in der oberen und unteren Schalterbewegungshöhe, wenn der Magnet des Pedals vorbei kommt. Ein Gangzähler (mit digitalem Display) zeigt den jeweils gewählten Gang. Für mich funktioniert es so ähnlich, wie die Geschwindigkeitsanzeige bei den Fahrradtachos via eines kleinen Magneten am Vorderrad und dem entsprechenden Reedkontakt. Ich wollte es erst nehmen, fand es an der Bonneville nicht so schön. Es ist zu auffällig und nicht hinter Verkleidungsteilen etc. zu verbergen.
2) Es gibt digitale Ganganzeigen, die werden an den Diagnosestecker (EFI ist Voraussetzung) unter der Sitzbank angesteckt und die Kabel mit dem Display an den Lenker gezogen und dort an einem Platz der Wahl montiert. That's it. (
Anbieterbeispiel).
3) Ich habe mich für die Variante
Sureshift von Motogadget entschieden, weil die Ganganzeige auch einen Schaltblitz hat, den man in zwei Stufen einstellen kann. Zusätzlich kann man das Display so einstellen, dass außen ein Ring mit zunehmenden Punkten die Drehzahl anzeigt. Das Licht des Displays passt sich der Umgebungshelligkeit an. Ich wollte dies noch etwas genauer beschreiben in einem Beitrag, den ich zu meinen diesjährigen Umbauten vorhab.
Zusammengefasst, der
Einbau erforderte bei mir die Hilfe von einem sehr erfahrenen Schrauber, welche ich durch einen Glücksfall hatte. Es dauerte etliche Stunden, Aufsuchen der Geschwindigkeitsanzeige am Getriebe, viele, sehr feine Lötarbeiten am Drehzahlmesser, die Installation eines Interim-Schalters, der jederzeit wieder angeschlossen-/abgestöpselt werden kann zum Anlernen der Gänge und zum Wählen der Drehzahlgrenzen.
Jedoch: Ich möchte es nicht mehr missen; fühle mich sicherer und subjektiv auch schneller durch das direkte Gang-Feedback unmittelbar vor zügigen Überholvorgängen; bei Kurvenfahrten (auf Landstraßen und auf Test-Tracks) mit schnellen Einbremsungen unmittelbar vor dem Umlegen (Turnpoint). Ca. 7.000 km ausprobiert, u. a. auf Test-Tracks und während einer Norwegenreise. Es funktioniert bis jetzt tadellos, während der überwiegenden Fahrsituationen schaue ich ausschließlich auf diese Anzeige, da sie alle relevanten Fahrinfos enthält.
4) Die teuerste Variante, wie in diesem Thread weiter o.a. ausgeführt, wäre einen Drehzahlmesser mit elektronischer Ganganzeige zu kaufen, wie er z.B. von Rainer angeboten wird.
Zu guter Letzt noch, bei gezogenem Kupplungshebel erfolgt zumindest bei den Varianten 2) und 3) keine Anzeige, weil das System ja nicht wissen kann, ob es den letzten gewählten Gang anzeigen soll oder einen noch zu wählenden, der noch nicht eingekuppelt ist.
Viel Erfolg bei der "Gang(anzeigen)suche".
LG aus Schweden
Ghostreiter