Riß im Kupplungsdeckel

Fragen, Antworten und Hinweise zu den Modellen mit 790ccm und 865ccm
paulstroem

Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von paulstroem » 5. Sep 2013, 22:29

Hallo Triumphgemeinde, habe gerade meine ehemals verchromten (aber nicht mehr schönen) Motordeckel vom Galvanisateur zurückbekommen. Hab Sie anschließend poliert und dann den blöden Fehler gemacht und sie zum Entfetten in der Spülmaschine bei 65 Grad gewaschen. Nicht nur, daß ich Depp sie jetzt gleich nochmal polieren kann Jetzt sehe ich doch glatt einen Riß im Kupplungsdeckel, und zwar da wo die Welle des Anlasser-Untersetzungsrad im Deckel sitzt . Siehe Bild. Meine Frage: ist jetzt eine neuer Deckel fällig oder kann man den Riß vernachlässigen? Und hat die Geschirrspülmaschine die Alulegierung spröde gemacht?
Bild

blöd, blöd, blöd paulstroem

Rainer

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Rainer » 5. Sep 2013, 23:08

Schwer zu sagen. Aber da muss man ran. Schick mir den Deckel. Wir Schweißen das .
Gruß
Rainer

mopedschraube

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von mopedschraube » 6. Sep 2013, 00:13

Ähh..NEIN!!! - Nix mit schweißen! - Neuer Deckel!!!!!!!!

Wenn das auch nur ein hauch aus der Flucht ist, ist die Achse verspannt zur Lagerung im Motorgehäuse hin. - Welche recht "zart" ausgeführt ist... - Und wenn die bricht, ist ein neues Motorgehäuse fällig. - Reparaturkosten ca. 4.000,--€ :oops: - Und das will keiner von euch...

Bakkybfast

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Bakkybfast » 6. Sep 2013, 00:20

Himmel sieht das scheiße aus. Mit Calgon gespült?

Der Riss kommt niemals vom Spülen, der ist ja schon etwas aufgeweitet von der mechanischen Belastung
und muß schon vorher da gewesen sein. Mach was Rainer sagt den Deckel kann man schweißen.
Die Lagerachse im Motorgehäuse hat eh schon schief gestanden. Kontrollier mal die Bohrung.

Vernachlässigen wäre Dumm, denn was Du gar nicht willst ist das dort mal etwas abbricht und das
Teil in irgendwelche Lager wandert.

Die Oxidschicht bekommst Du mit feinsten Glassperlstrahlen oder Nussschalen weg.
Und wenn Du den Deckel dann wieder Poliert hast lass das Fett drauf das Konserviert.

Aber ob der Aufwand sich lohnt???
Einen neuen alten Deckel ersteigen und den dann zu polieren dürfte die deutlich einfachere Variante sein.
Zuletzt geändert von Bakkybfast am 6. Sep 2013, 00:27, insgesamt 1-mal geändert.

Hubert

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Hubert » 6. Sep 2013, 00:26

Hallo Bakkky,
ich würde mich auf jeden Fall dem Vorschlag von Andreas anschließen und einen neuen Deckel kaufen. Durch das Schweißen kann sich der Deckel verziehen. Wie willst Du einen Fluchtfehler kontollieren? Du musst die Bohrung neu bearbeiten.
Da ist ein neuer Deckel billger und sicherer.

Gruß
Hubert

Bakkybfast

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Bakkybfast » 6. Sep 2013, 00:52

Hubert hat geschrieben:Hallo Bakkky,
ich würde mich auf jeden Fall dem Vorschlag von Andreas anschließen und einen neuen Deckel kaufen. Durch das Schweißen kann sich der Deckel verziehen. Wie willst Du einen Fluchtfehler kontollieren? Du musst die Bohrung neu bearbeiten.
Da ist ein neuer Deckel billger und sicherer.

Gruß
Hubert
Letzter Satz von Dir hat eine klare Berechtigung.
Ich sehe das auch mehr von der sportlichen Seite.
Nun aber dazu wie man so etwas fachgerecht instand setzt.
Der Deckel wird waagerecht auf einer Fräse aufgespannt.
Dann ermittelt man die Koordinaten der Zentrierbuchsen als Lagereferenz.
Mit in der Pinole eingespannten Lagerachse wird nun die Bohrungsposition ermittelt
indem man diese immer wieder solange in die Lagerbohrung abtaucht bis diese sauber hineingleitet.
Jetzt hat man alle Maße um den Deckel von der Maschine zu nehmen um den Riss zu schweißen.
Dann wieder auf die Fräse damit, und an den Zentrierbohrungen ausgerichtet.
Bohrung dann für eine passende DU-Buchse aufspindeln, fertig.
Mehr als +- 0,02 Abweichung bei sorgfältiger Arbeit kommt dann nicht zustande.
Und weil die Deckel in den Zentrierbuchsen auch mehr schwimmen als sitzen wird auch nichts großartig verspannt.
Und wenn schon, dann sitzt die Achse halt etwas fest und das Zwischenrad dreht trotzdem sauber.
Nominal sind Lagerachsen sowieso gegen verdrehung zu sichern.
Ich wüsste nicht warum die Achse brechen sollte.

Richtig doof wird die Sache nur wenn der Riss bei der erst Montage des Deckels entstanden ist weil die Position
der Bohrung im Deckel ab Werk nicht stimmte.

mopedschraube

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von mopedschraube » 6. Sep 2013, 00:53

Bakkybfast hat geschrieben:Himmel sieht das scheiße aus. Mit Calgon gespült?

Der Riss kommt niemals vom Spülen, der ist ja schon etwas aufgeweitet von der mechanischen Belastung
und muß schon vorher da gewesen sein. Mach was Rainer sagt den Deckel kann man schweißen.
Die Lagerachse im Motorgehäuse hat eh schon schief gestanden. Kontrollier mal die Bohrung.

Vernachlässigen wäre Dumm, denn was Du gar nicht willst ist das dort mal etwas abbricht und das
Teil in irgendwelche Lager wandert.

Die Oxidschicht bekommst Du mit feinsten Glassperlstrahlen oder Nussschalen weg.
Und wenn Du den Deckel dann wieder Poliert hast lass das Fett drauf das Konserviert.

Aber ob der Aufwand sich lohnt???
Einen neuen alten Deckel ersteigen und den dann zu polieren dürfte die deutlich einfachere Variante sein.
Nix für Ungut Bakky, aber das wäre Schwachsinn... (T´schuldigung! Den letzten Absatz kann ich nur unterstützen!!!)

Ok, ich mach mal folgenden Vorschlag:
@paulstroem: Ich hab bestimmt noch einen Deckel bei mir im Fundus... - Du mußt mir nur sagen, ob Du einen für ´ne 12´er oder 14´ner Schaltwelle brauchst. (Stützlager!)
Den polier ich Dir auch gartis durch, und schenke ihn Dir. (14´er Welle definitiv ja, 12´er Welle warscheinlich ja, 12´er Welle mit Zentrifugenrohr definitiv nicht.)
Bedingung: Du bist hiermit als erstes zum Techniksemi 2014 eingeladen. - Und bringst den Bierbedarf für die Bagage mit! :mrgreen: (Fünf bis sechs Kisten dürften reichen. - Wenn dann noch einer Durst hat, soll er halt an der Tanke Nachschub holen.)

Bakkybfast

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Bakkybfast » 6. Sep 2013, 01:51

Aus:
Barnett Kupplungskitt einbauen 27.10.2010
paulstroem hat geschrieben:hallo twinfan vielen dank für die ausführliche und schnelle antwort, das war das i-tüpfelchen auf meine entscheidung die alten lamellen erstmal drin zu lassen und nur stärkere federn einzubauen. vielleicht weißt du auch noch wo diese kleine wellige unterlegscheibe hinkommt, die mir aus dem gehäuse rals ich es abgefumusfiel amelt habe? Und kann es sein, daß der Deckel schwer raufgeht? Irgendwo gibt es so einen wächsernen Widerstand.
gruß paulstroem
ach am motor habe ich nichts gemacht, nur das übliche setting an den vergasern und an der airbox und cdi und sharks 790' bonnie 2005
Mein lieber Paulstroem
hiermit nehme ich meinen Verdacht das die Bohrung von Triumph Werksseitig falsch gebohrt wurde zurück.
Ich denke nun das Du durch eine verkantete Montage des Deckels die Bohrung selber aufgesprengt hast.
btw. Die kleine Scheibe dürfte diese gewesen sein
http://i264.photobucket.com/albums/ii17 ... washer.jpg
und hast Du hoffentlich auch wieder genauso eingebaut.
Das war bei 20.000 km vor drei Jahren :o wie viel hast Du jetzt auf der Uhr?

Für deine Bonnie 2005 müsste ein 12'er Deckel ohne Zentrifuge passend sein bin mir aber nicht ganz sicher.
Ich würde das Angebot von Moppedschraube annehmen, günstiger mit Spass dabei geht nicht.

P.S.
Sorry das es jetzt dich trifft, aber ich muß das mal los werden.
Finde es zum kotzen wenn Hilfe nachgefragt wird und nicht wenigstens der genaue Modelltyp und das Baujahr angegeben sind.
@Admins: Finde das sollte zur Pflicht beim Avatar werden

Benjamin Bonneville

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Benjamin Bonneville » 6. Sep 2013, 10:01

Dazu mal 'ne Frage an die Experts:

Ist die Bohrung in dem Deckel ein Lager für die Welle (das Kraft aufnimmt) oder nur eine (kraftlose) Durchgangsbohrung, um die Welle nach aussen zu führen + abzudichten?
Falls letzteres, könnte man sie etwas größer machen, eine kleine Aufnahme für 'nen WeDi eindrehen und mit einem WeDi abdichten. So machen viele Japaner das recht erfolgreich...

Carsten

paulstroem

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von paulstroem » 6. Sep 2013, 11:16

danke für die rege Beteiligung an meinem Problem. @bakky, nee der wächserne Widerstand damals war das Metallrohr zum Entlüftungsschlauch, so richtig verkantet hatte ich da nichts und die Wellenscheibe war auch richtig eingebaut. Ich bin auch sicher, daß der Riß nach denm Entchromen noch nicht da war. (hatte ich penibel kontrolliert, als ich die Deckel wiederbekommen habe)Ich habe wirklich die teuflische Spülmaschine in Verdacht, das Metall der Deckel ist dermaßen fettfrei (wegen geplanter Klarlackierung) daß es richtiggehend spröde wirkt. Ich wundere mich allerdings auch über den Spalt im Riß, what so ever, ein neuer Deckel muß her. Und das bei dem Aufwand, den ich betrieben habe, um das Chrom loszuwerden. Ich kann nur sagen: Leute, behaltet euer Chrom, es lohnt sich nicht. Die Vorgeschichte: Ohne Chrom ist schöner, also glasperlenstrahlen, leider Deckel versaut (teilweise uneben, teilweise Nickelschicht sichtbar usw. Dann zum Galvanisateur, Ergebnis: etwas besser, Chrom runter, danach stundenlang polieren und dann wegen anstehender Lackierarbeit die doofe Idee mit der Spülmaschine.
@mopedschraube: Danke für das nette Angebot, zwecks Teilnahme am Seminar bräuchte ich nur zeitnah das genaue Datum wegen Urlaubsplanung. (Die hat bei mir immer ewig Vorlauf) und die favorisierte Biermarke der Forumsmitglieder.
alles gute paulstroem

paulstroem

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von paulstroem » 6. Sep 2013, 11:25

ach, und ich entschuldige mich für die fehlenden Infos am Avatar, hatte ich mal hingeschrieben, dann waren sie aus unerfindlichen Gründen wieder weg, jetzt sind sie wieder da t100 Bj 2004

Clemens

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Clemens » 6. Sep 2013, 11:26

Hi, als Maschinenbauer mit Kenntnissen in der Werkstoffkunde kann ich folgendes dazu beitragen:

Wenn der Alu-Deckel in der Geschirrspülmaschine unter Verwendung von handelsüblichen Geschirreinigern gewaschen wurde, hat man einen Korrosionsprozess im Aluminiumgefüge eingeleitet, der nicht mehr aufgehalten werden kann. D.h. der Deckel ist hin und zerbröselt im Laufe der Zeit unaufhaltsam.

Deshalb würde ich ihn nicht mehr verwenden.

Gruss/ Clemens

paulstroem

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von paulstroem » 6. Sep 2013, 12:07

spitze, das war ja der MEGAgute Einfall von mir!
gleich mal el chinito mitteilen, der hat doch seine Lenkerarmaturen für den Bobber im Geschirrspüler gewaschen, zwecks Erreichen einer schönen Patina. Nicht, daß ihm der Bremshebel zerbröselt.
Zitat El_chinito: "Diese Kupplungs-und Bremshebeln waren leider zu dem Zeitpunkt die einzig erhältlichen mit 12mm Kolben die auch noch gut aussehen. Die vom Hersteller glattpolierten Oberflächen habe ich matt geschmirgelt und anschließend beim Nachbar in den Geschirrspüler gewaschen, damit das Alu eine dunkle Patina erhält. Die Bremspumpe dann mit 2K Farbe schwarz lackiert, wobei ich den Untergrund bewußt nicht sorgfältig entfettet habe, damit der Lack stellenweise abblättert. ,,Perlen vor die Säue werfen´´ ist mir lieber als dass die Hebeln sich zu sehr in den Vordergrund stellen.

also auch ein neuer LIMAdeckel, wunderbar.
An dieser Stelle, berichtet doch mal über eure verkackten Aktionen am Moped, damit ich mich wieder besser fühle
Meine hat bisher einschließlich Poliermaterial ca.160 Euro gekostet, mal sehen wie teuer die neuen Deckel werden.
:cry: paulstroem

Bakkybfast

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Bakkybfast » 6. Sep 2013, 14:56

paulstroem hat geschrieben:ach, und ich entschuldige mich für die fehlenden Infos am Avatar, hatte ich mal hingeschrieben, dann waren sie aus unerfindlichen Gründen wieder weg, jetzt sind sie wieder da t100 Bj 2004
:+fein:

Bakkybfast

Re: Riß im Kupplungsdeckel

Beitrag von Bakkybfast » 6. Sep 2013, 14:59

Clemens hat geschrieben:Hi, als Maschinenbauer mit Kenntnissen in der Werkstoffkunde kann ich folgendes dazu beitragen:

Wenn der Alu-Deckel in der Geschirrspülmaschine unter Verwendung von handelsüblichen Geschirreinigern gewaschen wurde, hat man einen Korrosionsprozess im Aluminiumgefüge eingeleitet, der nicht mehr aufgehalten werden kann. D.h. der Deckel ist hin und zerbröselt im Laufe der Zeit unaufhaltsam.
Deshalb würde ich ihn nicht mehr verwenden.
Gruss/ Clemens
Guter Einwand, darüber hatte ich noch nicht nach gedacht :+++:

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