Startprobleme: Kriechstrom?

Fragen, Antworten und Hinweise zu den Modellen mit 790ccm und 865ccm
Urs

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Urs » 12. Jun 2016, 13:59

alexander hat geschrieben:
Nobbi hat geschrieben:Trenn mal den Stecker der Lichtmaschine (drei gelbe Kabel liegt im Rahmendreieck unter der Sitzbank)
dann bei ca 3-4000 rpm Spannung messen Achtung ist Wechselspannung wenn nicht auf
allen drei bei der Drehzahl mindestens 40V herausgehen ist es der Stator bei dem eine Spule defekt ist
wenn da die Spannung auf dem Level ist den Gegenstecker kontrollieren brennt gerne mal ab wegen
Kontaktproblemen wenn der auch gut ist kann es eigentlich nur noch der Laderegler sein.
Dann kannst du gleich einen Shindengen einbauen der ist fast unkaputtbar.

Nobbi :mrgreen:

Hab das aus eigener Erfahrung weil lange dran rumprobiert und gemessen :lol+:
Mach ich. Muss das andere Ende an den Batteriepluspol oder an den Rahmen? Ich nehme an Plus, oder?
Weder noch.
Denn Du hast ja den betreffenden Stecker getrennt.
Und damit ist der Alternator galvanisch vom Rahmen und der Batterie getrennt!

Was Nobbi meint:
40 V müssen gemessen werden ZWISCHEN DEN DREI ALTERNATOR-ANSCHLUSSKONTAKTEN IM STECKER.
Vorsicht! Bitte keine Kurzschlüsse verursachen, das blendet die Augen scheusslich und im schlechtesten Fall nehmen's Dir die Steckerkontakte, die Mess-Spitzen oder/und die Kupferwicklungen des Alternator's übel.
:wink+:

alexander

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von alexander » 12. Jun 2016, 14:22

Ok. Ich hab drei Kabel am Motorrad und zwei Kabel am Multimeter. So ganz klar ist mir jetzt nicht, was ich tun soll.

Das größere Problem ist aber, dass ich die Kabel gar nicht finde wie von Nobbi beschrieben. Hab die Sitzbank und beide Seitendeckel unten. Blind, doof oder beides?

Urs

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Urs » 12. Jun 2016, 14:54

In Fahrtrichtung gesprochen ist auf der rechten Seite der Alternatordeckel.
Da kommt irgendwo oben ein Kabel raus.
Das musst Du verfolgen, geht - wenn ich mich recht entsinne - rauf zum Lufi-Kasten.
Vermutlich ist dort irgendwo - wenn man den Seitendeckel wegnimmt oder den Sitz - der Stecker.
Auftrennen, Motor starten, messen.
Messen:
Du musst mit den zwei Kabeln des Mulimeters jeden der drei Kontakte im besagten Stecker gegeneinander durchmessen (ca. 40 Volt gem. Nobbi).
Bitte Werte posten.

Nobbi

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Nobbi » 12. Jun 2016, 14:58

Aus deinem Lichtmaschinendeckel kommt ein Kabel aus einer Gummidurchführung
das solltest Du verfolgen, das geht bei den EFI glaub ich unter dem Luftfilterkasten
nach oben zum Rahmen wenn du den Stecker siehst kannst du erkennen das es drei
Litzen sind, haben normalerweise eine gelbe Ummantelung, diesen Stecker mußt
du trennen und dann zwischen den einzelnen Kontakten bei ca. 3000 Umdrehungen
die Spannung messen, du nimmst einfach dein Multimeter gehst mit einer Messspitze
in einen der Kontakte und misst dann zwischen dem und den anderen beiden dann nimmst Du
einen anderen und misst wieder zwischen allen anderen, wenn da nicht jedesmal die gleiche
Wechselspannung angezeigt wird ist an deinem Alternator eine Spule defekt solltest Du
da mit einem Unterschied von ein paar Volt auf das gleiche Ergebnis kommen bleibt Dir
nichts anderes als über einen Wechsel des Ladereglers nach zu denken, ist ein leider
sehr bekanntes Triumph Problem deshalb wurden bei den Triples alle Regler ausgetauscht.
MTP-racing.de bietet in Deutschland den Shindengen FH020AA und den SH775 an.
Auch Rainer hat einen MOSFET im Angebot.

Nobbi

Urs

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Urs » 12. Jun 2016, 15:00

Danke, Nobbi, bisch de Bescht! :+top: :wink+:

Nobbi

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Nobbi » 12. Jun 2016, 15:05

Urs Du weißt doch, "Leidvolle Erfahrung" ist der Härteste aber auch der Nachhaltigste
Lehrmeister. :mrgreen:

Nobbi
Nochmal editiert
http://mtp-racing.de/navi.php?jtl_token ... shindengen
Zuletzt geändert von Nobbi am 12. Jun 2016, 15:14, insgesamt 1-mal geändert.

Urs

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Urs » 12. Jun 2016, 15:07

Nobbi hat geschrieben:Urs Du weißt doch, "Leidvolle Erfahrung" ist der Härteste aber auch der Nachhaltigste
Lehrmeister. :mrgreen:

Nobbi
Analog Plauderecke:
:+top: :+top: :+top: :+top: :+top: :+top: :+top: :+top:

alexander

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von alexander » 12. Jun 2016, 16:32

Jungs, vielen Dank. Ich bin jetzt eine ganze Weile unter und um das Motorrad gekrochen. Woher die verschiedenen Kabel kommen und wohin sie gehen, kann ich erkennen. Im Endeffekt landet alles irgendwie vor dem Luftfilterkasten. Wie es da weitergeht, liegt buchstäblich im Dunkeln. Stecker finde ich sichtbar nirgends.

Für heute ist es genug. Ich mach die nächsten Tage weiter. Aber dann verstärkt. Will nicht unbedingt mit der Guzzi zu den Tridays. :oops:

Brisko

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Brisko » 12. Jun 2016, 18:09

Tach,

wo die Kabel verllaufen kann man hier einigermaßen nachvollziehen.

viewtopic.php?f=4&t=20235&p=276400&hili ... ne#p276400

alexander

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von alexander » 13. Jun 2016, 13:11

Danke für den Link, Brisko. Demnach muss man die Kabelschläuche bzw. -umwicklungen aufschneiden.

Urs

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Urs » 13. Jun 2016, 20:57

alexander hat geschrieben:Danke für den Link, Brisko. Demnach muss man die Kabelschläuche bzw. -umwicklungen aufschneiden.
Hmm, eigentlich nicht sondern die Kabel an Stecker/Kupplung trennen.
Aufgeschnitten wird vielleicht dann, wenn die el. Werte nicht stimmen.

alexander

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von alexander » 13. Jun 2016, 21:03

Komme gerade aus der Garage.

Den Stecker habe ich gefunden, allerdings nicht ohne Aufwand. Das Kabel zu identifizieren, war kein Problem, auch wo es hingeht, nämlich zum Luftfilterkasten. Aber den Stecker kann man weder von der Seite noch von sonstwo sehen. Wenn man den Mut hätte, ordentlich am Kabel zu zerren, vielleicht.

Also:
- hinteres Schutzblech runter
- Luftfilterkasten lösen und von den Einspritzpumpen abziehen
- Dabei ist es empfehlenswert, alle links und rechts am Luftfilterkasten angebrachten Bauteile abzuschrauben bzw. abzuziehen, sonst bekommt man den Kasten nur mit Mühe nach hinten
- Dann war der Stecker zu finden. Er war ziemlich verschmoddert, daher hatte ich im ersten Moment Sorge, er könnte angeschmolzen sein. War aber nur Fettschmiere. Gereinigt und auseinandergezogen. Kabel und Kontakte haben tadellos ausgesehen und es war jede Menge Schutzfett drin.
- Batterie provisorisch eingesetzt und Motor gestartet

Schon im etwas erhöhten Leerlauf hatte ich dieses Ergebnis:
Bild

Wenn ich leicht Gas gegeben habe, gingen die Werte flott über 60 Volt und mehr. Das heißt also, die "Lichtmaschine" bzw. der Alternator ist wohl in Ordnung.

Was den Verdacht dann wieder zum Regler lenkt. Aber auch da hatte ich Glück. El Chinito hatte zufällig einen rumliegen und ihn noch gestern in die Post gegeben, müsste morgen kommen. Der Austausch sollte wirklich kein Problem sein, dann sehen wir weiter.

Erst mal vielen Dank nochmal an Euch und vor allem an El für die schnelle, unkomplizierte und extrem kameradschaftlich Hilfe.
Ich halte Euch auf dem Laufenden.

Bakkybfast

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Bakkybfast » 14. Jun 2016, 08:39

Soweit so gut wenn deine flotten 60V jeweis zwischen allen Kabelpaarungen anliegen und auch in etwa gleich groß ist.
Bevor du den neuen Regler anbaust, prüfe noch ob deine gemessene Spannungen auch am Stecker vorne an kommen.
Schnelltest auf Masseschluß kann auch nicht schaden.
Regler von Stecker trennnen, ebenso den Stecker der von der Lichtmaschine kommt.
Jetzt auf Masseschluß zum Rahmen prüfen, an beiden Steckern und jedes Kabel. (6 Messungen)
Es sollte unendlicher Widerstand angezeigt werden

alexander

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von alexander » 14. Jun 2016, 09:42

Hallo Bakky, danke für den Hinweis. Die Werte waren bei allen Kabelkombinationen annähernd gleich.
Bakkybfast hat geschrieben: Bevor du den neuen Regler anbaust, prüfe noch ob deine gemessene Spannungen auch am Stecker vorne an kommen.
Ich nehme an, Du meinst den Anschluss vorne im Lampentopf, der zum Regler führt.
Bakkybfast hat geschrieben: Schnelltest auf Masseschluß kann auch nicht schaden.
Regler von Stecker trennnen, ebenso den Stecker der von der Lichtmaschine kommt.
Jetzt auf Masseschluß zum Rahmen prüfen, an beiden Steckern und jedes Kabel. (6 Messungen)
Es sollte unendlicher Widerstand angezeigt werden
Bei angeschlossener Batterie und Motor aus? Oder Motor an?

Altoil

Re: Startprobleme: Kriechstrom?

Beitrag von Altoil » 14. Jun 2016, 11:57

Ja, Stecker im Lampentopf.

Motor aus, Kabel abgesteckt, Batterie abgeklemmt schadet nicht.

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