Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Was wird wie "geschraubt"?
Erpel

Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Erpel » 2. Sep 2016, 09:59

Moin zusammen, nach dem ich ja schon im Vorfeld ein paar mehr oder minder durchdachte Fragen in die Runde geworfen hatte jetzt ein Bericjht über Maßnahmen und Ergebnisse beim Gabelumbau meiner Bonnie.
Es ist eine 2013er T100 EFi mit 80 kg Fahrergewicht, nur um die Randbedingungen festzuhalten.

Zwei "Komponenten" standen letzendlich auf meiner Wunschliste, zum Einen gescheite Gabelfedern, zum Anderen die verstärkte Vorderachse" von Rainer (ich mag die Optik von den Gabelstabis halt nicht, die wirken so "klobig" über dem Schutzblech). Da ich vor allem zu Letzterer noch nichts im Forum gefunden habe jetzt einfach mal meine Erfahrungen:

Vorgegangen bin ich in zwei Stufen, zuerst die Gabelfedern und das Öl, dann eine kleine Proberunde, danach noch die Radachse installiert und erneut die Proberunde.

Erst mal ein paar Bilder
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Gabelfedern, Original (unten) vs. Öhlins

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Demontierte Gabel beim Austropfen

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Demontage der Radlagerdichtung mit Kratzschutzholz

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Vergleich alte (unten) und neue Radachse sowie alte (Mitte) und neue Radlager

Bei der Demontage des erstenalten Radlager hatte ich etwas Probleme den Innenabziegher an der Kante des Innenringes zu fixieren, da der Spalt zur Alubuchse zwischen den Radlagern zu eng war, ich habe ihn dann einfach in der Alubuchse verspannt und das Radlager über die Buchse ausgezogen.

Bei dem Ölvolumen bin ich mit der Luftkammer 5mm über den Empfehlungen von Rainer geblieben, da ich erst mal etwas "softer" probieren wollte und mir ein eventuell erforderliches Nachdosieren leichter erschien als aabsaugen von Öl, wenn zu viel eingefüllt ist.


Fahreindruck:

I Gabelfedern und Öl


Meine Teststrecke umfaßte schlechte und gute Straßen mit langgezogenen und engen Kurven, Kopfsteinpflaster, Straßenbahnschienen bzw. Hafengleise, Kreisverkehre und Abschnitte mit Spurrillen sowie ein Stück 4-spurige Bundesstraße

Das Ansprechverhalten ist deutlich besser, feine Unebenheiten werden einfach weggefiltert. Beim starken Bremsen (Vollbremsung aus ca. 30 km/h) taucht die Gabel gleichmäßig ein, die sanfte Progression ist spürbar. Beim anschließenden Ausfedern wird einmal leicht übergeschwungen, dann ist Ruhe im Karton. Bei Querrillen in Kurven ist die Fuhre deutlich besser in der Straßenlage.
Schlußfolgerung: Gabelfedern und Dämpfung wie von Rainer für das Fahrergewicht empfohlen sind eine deutliche Komfortverbesserung.

II Radachse

Eine deutliche Versteifung der Gabel ist spürbar. Bei der 30km/h Vollbremsung ist das Einfedern noch sanfter geworden, das Überschwingen geringer, scheinbar verdreht die Gabel weniger.
Die Pendelneigung in Spurrillen hat erkennbar abgenommen. Bei Querrillen in Kurven ist ein noch sanfteres Überfahren zu diagnostizieren. Besonders in engen, schnell gefahrenen Kreisverkehren (also schnell wechselnden engen Kurven), die ich mit deutlichem Lenkimpuls fahre ist eine deutluiche Verbesserung des Handlings feststellbar, die Lenkpräzision ist deutlich spürbar verbessert.
Schlußfolgerung: die verstärkte Radachse ist eindeutig eine Alternative zu einem (klobigeren) Lenkungsdämpfer.

Zeitaufwand in Summe inklusive Proberunden war ein gemütlicher Feierabend. Sowohl das Geld als auch die Zeit sind sicher gut investiert.

Die Aussage von Rainer (sag Bescheid, wenn Dich das Zitat stört, ist immerhin aus einer privaten Mail) kann ich nur bestätigen: "Gute Entscheidung: Verstärkte Frontachse + Öhlins Gabelfedern + passendes Öl, da kennst du anschließend deine Front nicht wieder."

Angemerkt sei auch, daß der Service von Rainer mal wieder erste Sahne war, sowohl was die Geschwindigkeit als auch die zusätzlich bereit gestellten Informationen (Anzugsmomente, Ölmenge, Montagetipps, ...) anging. Heißen Dank dafür!


Jetzt warte ich nur noch auf die neuen Federbeine und dann kommt Erfahrungsbericht Teil II.

Clemens

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Clemens » 2. Sep 2016, 10:09

Hi, vielen Dank für den Bericht. Sehr interessant. Möchte evtl. auch die Gabel meiner Thruxton verbessern.
Wieviel km bist du mit deiner Bonneville vor dem Umbau gefahren? Hast du sonst noch etwas an der Gabel gemacht (z.B. Gleitbuchsen neu)?

Gruß/ Clemens

Erpel

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Erpel » 2. Sep 2016, 10:11

Clemens hat geschrieben:Hi, vielen Dank für den Bericht. Sehr interessant. Möchte evtl. auch die Gabel meiner Thruxton verbessern.
Wieviel km bist du mit deiner Bonneville vor dem Umbau gefahren? Hast du sonst noch etwas an der Gabel gemacht (z.B. Gleitbuchsen neu)?

Gruß/ Clemens

Bin jetzt bei 28.000 km, und habe sonst nichts gemacht, da sowohl die Simmerringe dicht waren als auch die Gleitbuchsen kein erkennbares Spiel hatten.

damenschneider

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von damenschneider » 2. Sep 2016, 11:22

Hallo Erpel,

die meisten arbeiten sich von hinten nach vorne durchs Fahrwerk. Du zaeumst den Gaul von vorne auf. Danke fuer den Bericht.

Gruss, Hardy

Erpel

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Erpel » 2. Sep 2016, 13:04

damenschneider hat geschrieben:Hallo Erpel,

die meisten arbeiten sich von hinten nach vorne durchs Fahrwerk. Du zaeumst den Gaul von vorne auf. Danke fuer den Bericht.

Gruss, Hardy
Die Stoßdämpfer hinten sind erst Ende September lieferbar. Ich wollte nicht so lange warten.

bandit

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von bandit » 2. Sep 2016, 16:17

Super Bericht.steht deine Gabel jetzt vorne höher wie mit orginal Federn?

Erpel

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Erpel » 2. Sep 2016, 17:47

bandit hat geschrieben:steht deine Gabel jetzt vorne höher wie mit orginal Federn?
Gemessen habe ich nicht, gefühlt ist es gleich.

Und war gerade auf Schotter, die verbesserte Vorderradführung ist deutlich spürbar. Jetzt noch den Kaffee bei Nicklis zu Ende schlürfen und dann geht es durch das Elmsteiner Tal zurück.

Meinem Eindruck nach bringt die Gabel i.d.R. mehr für das Fahrgefühl als die Heckstoßdämpfer, die erhöhen eher den Komfort und die Traktion im Gelände.

socke

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von socke » 2. Sep 2016, 20:08

Ich will die Euphorie ja nicht bremsen, aber mit Öhlinsfedern wird das Fahrwerk erstmal härter.
Es sei denn man ist so schwer, dass man sich im progressiven Teil der Serienfeder bewegt.

Und ein Federwechsel reduziert nicht das Losbrechmoment, das das ist völlig unterirdisch bei der Seriengabel.

Trotzdem finde ich Öhlins empfehlenswert, bringt Fahrstabiltät aber eben keinen Komfortgewinn.

Gruß
Socke

bandit

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von bandit » 2. Sep 2016, 21:14

was mich noch intressieren würde,macht die achse auch einen sinn wenn schon ein gabelstabie verbaut ist ?

Erpel

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Erpel » 2. Sep 2016, 21:16

socke hat geschrieben:Ich will die Euphorie ja nicht bremsen, aber mit Öhlinsfedern wird das Fahrwerk erstmal härter.
Es sei denn man ist so schwer, dass man sich im progressiven Teil der Serienfeder bewegt.

Und ein Federwechsel reduziert nicht das Losbrechmoment, das das ist völlig unterirdisch bei der Seriengabel.

Trotzdem finde ich Öhlins empfehlenswert, bringt Fahrstabiltät aber eben keinen Komfortgewinn.

Gruß
Socke
Kommt auf die Federrate an. Bei mir war schon mit Handkraft an dem eingebauten Gabelrohr ein Unterschied vorher nachher fühlbar.

socke

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von socke » 2. Sep 2016, 22:36

Die Originalfedern dürften um die 8,0 kg/cm haben.
Rainer verkauft Öhlins mit 9,0 und 9,5.

Entweder du hast eine Speziallieferung oder die Öhlins sind härter.

Und wenn du die unterschiedlichen Radachsen durch Überfahren von Querrillen herausspüren kannst,
dann würde ich mich bei Wetten dass ? bewerben. (Gibt es die Sendung noch??).
Im wirklich harten Einsatz verwinden sie sich bestimmt weniger.

Für vertiefende Studien über subjektive Verbesserungen kann ich insbesondere den Thread über das "Opelventil" empfehlen.
Gegen dieses "Verbesserung-herausspüren-wollen-Syndrom" ist aber keiner gefeit, der mit Begeisterung an
seiner Kiste herumschraubt. Kenne ich auch bestens.

Und an alle, die das Pferd neu aufzäumen wollen.
Bei Bonnies fängt man besser hinten an. Das bringt mit Abstand am meisten.

Gruß
Socke

Tyler

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Tyler » 3. Sep 2016, 08:56

Apropos subjektives Empfinden. Erst die richtigen Reifen (Trailsmart statt Trail Attac) haben bei mir das ganze so richtig stabil abgerundet..... :wink:

Aber jede Veränderung, vorne wie hinten, hat was gebracht, subjektiv gesehen. :wink+:

Erpel

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Erpel » 3. Sep 2016, 09:28

socke hat geschrieben:Die Originalfedern dürften um die 8,0 kg/cm haben.
Rainer verkauft Öhlins mit 9,0 und 9,5.

Entweder du hast eine Speziallieferung oder die Öhlins sind härter.
Wenn Du schon mit Zahlen kommend versucht mich als Gefühlslos , blauäugig oder dilettantisch in der Einschätzung darzustellen mach aber die vollständige Rechnung auf. Und das Losbrechmoment einer Gabel hängt von mehr Faktoren als der Federrate ab. Und wenn Du aufmerksam gelesen hast habe ich auch das Öl gewechselt. Aber wahrscheinlich wird das jetzt zu komplex für Dich.
Und wenn du die unterschiedlichen Radachsen durch Überfahren von Querrillen herausspüren kannst,
dann würde ich mich bei Wetten dass ? bewerben. (Gibt es die Sendung noch??).
Im wirklich harten Einsatz verwinden sie sich bestimmt weniger.
Die Sendung gibt es nicht mehr.
Und auch hier hülfe Lesekompetenz und Textverständnis. Ich habe eine Testrunde (Erprobungsfahrten, ...) auf einem mir bekannten Kurs der u.a. die beschriebenen Elemente enthält absolviert und meine Eindrücke beschrieben.
Und ja, stellte mir jemand zwei identische Bonnies hin, die sich nur in der Radachse unterschieden, wettete ich gerne um einen Kasten Bier, den Unterschied zu erkennen.
Für vertiefende Studien über subjektive Verbesserungen kann ich insbesondere den Thread über das "Opelventil" empfehlen.
Gegen dieses "Verbesserung-herausspüren-wollen-Syndrom" ist aber keiner gefeit, der mit Begeisterung an
seiner Kiste herumschraubt. Kenne ich auch bestens.
Moment, Opelventil ist ein anderes Thema :iii:
bei dem ich keinen Unterschied feststellen konnte
Und an alle, die das Pferd neu aufzäumen wollen.
Bei Bonnies fängt man besser hinten an. Das bringt mit Abstand am meisten.
Wie viele Bonnies hast Du gefahren, die nur vorne oder nur hinten modifiziert waren?
Am Meisten bringt immer noch alles. Aber i.d.R. sind vom Hobbyschrauber die Federbeine mit 2-4 Schrauben (Mono oder Stereo) schneller gewechselt, als die Gabelfedern (18 Schrauben, wenn ich mich erinnere) und das Öl (schmierig). Außerdem kann man Federbeine besser zeigen am "Moppedtreff", da kann eine popelige Feder oder eine versteckte Achse nicht mithalten.
Aber soll ich deshalb mit dem Umbau der Gabel warten, bis die Federbeine geliefert werden? Habe doch schon Erfahrungsbericht Teil II angekündigt.
Gruß
Socke
Gruß zurück
Tyler hat geschrieben:Apropos subjektives Empfinden. Erst die richtigen Reifen (Trailsmart statt Trail Attac) hat bei mir das ganze so richtig stabil abgerundet..... :wink:

Aber jede Veränderung, vorne wie hinten, hat was gebracht, subjektiv gesehen. :wink+:
Reifen habe ich z.Zt. noch ziemlich versägezahnte TKC70 drauf, also eher darauf optimiert, Unruhe ins Fahrwerk zu bringen, die dann mit technischem Aufwand ausgeglichen wird. :lol+:
Erleichtert aber das Erkennen von Unterschieden.

harde

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von harde » 3. Sep 2016, 12:46

...habe bei meiner T 100 auch die Federn und das Öl von Rainer drin
....hätte ich schon früher machen sollen :+top:
...und wenn es dann für die T 120 auch neue Federn gibt-werde ich sofort auch die dann umrüsten

Rainer

Re: Gabeltuning T100 EFI - Erfahrungsbericht

Beitrag von Rainer » 3. Sep 2016, 13:33

Hall Harde. Ruf mich mal an, ich schon was von Öhlins für T120 am Start aber noch nicht auf der Homepage
Gruß
Rainer

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