mal wieder ein bischen experimentieren

Hier kommen die Beiträge zu umgebauten Triumph Twins rein.
Henry III

Beitrag von Henry III » 21. Jun 2008, 08:39

Moin Moin ,Moppedschraube(r)

deine Berichte sind wie immer mit Genuß zu lesen! Wirklich spannend!
Die passenden Bildkes dazu gibt es hier:

www.stabbarps-auto.com/bonneville1.html :mrgreen:

Da ist auch das Geheimnis gelüftet,wie man einen Bonniemotor gaaanz gründlich sauber machen kann :lol+: :lol+: :lol+:

Viele Grüße

Henry :+++:

Mr.HorstBauer

Beitrag von Mr.HorstBauer » 21. Jun 2008, 16:02

@Andreas

:lol+: erinnert mich total an die Vespa Zeiten.... Kurbelgehäuse der 80er aufgedreht, damit die 200er Kupplung passte....usw.

nur diese ganzen Weisheiten waren seit Jahren bekannt ....

wenn in 5 Jahren, der Twin die Abgashürden nicht mehr schafft, dann hat das Forum hier ein Know-How über die Maschinen beherbergt, das wir diese wirklich ewig fahren können !!!

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 22. Jun 2008, 02:41

@Henry III: Danke, das Du die Bilder gefunden hast!!!! Ich wollte selber welche machen, hatte aber leider keine gelegenheit dazu :?

Was man sehr schön sehen kann:
Hier die schön abgestützten Kurbelwellenlager, die Kurbelwellenwanne und die Öffnungen zum Ölsumpf:
http://www.stabbarps-auto.com/images/crankc3.jpg

Hier auch gut zu sehen, wo noch ein sechster Gang hin passen würde:
http://www.stabbarps-auto.com/images/crank1.jpg
Im Bild rechts oben zwischen den zwei Zahnradpaaren.

Auf dem gleichen Bild sieht man unten mittig-links auch den Lichtmaschienenrotor, der mir gerade schlaflose Nächte bereitet:
Die Wandstärken im Aussenbereich als auch die Rückseite bewegen sich im Zentimeterbereich. Da kann man reichlich Material abtragen. (Der Ringbereich, wo die "Pinns" zu sehen sind muß natürlich stehen bleiben; sonst gibt es keinen Zündfunken! :mrgreen: )

Ach ja,über das beste Forum der Welt habe ich heute noch eine interessante PN bekommen. Vielleicht muß ich ja nicht selber hand an meinen Rotor legen, sondern bekomme Unterstützung von jemandem, der wirklich Ahnung von Dreharbeiten hat.

Hubert

Beitrag von Hubert » 22. Jun 2008, 11:28

Hallo Andreas,
auch wenn ich jetzt Gefahr laufe, mir den Titel des Reichsbedenkenträgers einzuhandeln, möchte ich vor übertriebener Erleichterung der Schwungmasse warnen. Eine große Schwungmasse bringt einen ruhigen und gleichmäßigen Lauf bei niedrigen Drehzahlen. Wer die Schwungmassen erleichtert, sollte seinen Motor haptsächlich im oberen Bereich bewegen, er riskiert Ruckeln bei niedrigen Drehzahlen. Ein weiteres Risiko ist die Tatasache, dass jeder Kurbeltrieb Resonanzdrehzahlen hat. Häufiger Betrieb im Resonanzbereich kann im Extremfall zum Bruch der Kurbelwelle führen. Deswegen legt der Konstrukteur die Resonanzdrehzahlen so, dass die niedrige unterhalb der Leerlaufdrehzahl und die obere über der Maximaldrehzahl liegt. Durch Erleichtern der Schwungmasse verschiebt man beide Drehzahlen nach oben, was bei Erhöhung der Maximaldrehzahl sinnvoll ist. Man riskiert aber, dass sich die untere Resonanzdrehzahl in den Fahrbereich verschiebt und dann wirds gefährlich.
Dass man ohne Festigkeitsverlust des Schwungrades am besten außen Material wegnimmt, brauche ich Dir glaube ich nicht zu sagen. Das Massenträgheitsmoment berechnet sich aus der Masse und dem Quadrat des Abstandes zum Mittelpunkt.
So, Unterrichtsstunde beendet, Klugscheißermodus aus.

Gruß
Hubert

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 23. Jun 2008, 00:06

Hubert, ich verleihe Dir hiermit den Titel des Reichsbedenkenträgers :hapy:
Die Theorie und die damit einhergehenden Bedenken hast Du sehr anschaulich dargelegt. :+top:

Jetzt zur Praxis: Unsere Twinns haben so viel Schwungmasse, damit ein ruhiger und kultivierter Motorlauf gewährleistet ist. Das träge hochdrehen wird dabei in kauf genommen. Genau den ruhigen Motorlauf will nämlich der "typische" Neufahrzeug-Twinn-Käufer haben.
Genau einen Tag bevor ich den Speedmastermotor zerlegt habe hatten wir besuch vom technischen Außendienstleiter. - Von ihm habe ich auch den Tipp bekommen mir mal die Schwungmassen an zu schauen...

thruxtonerich

Beitrag von thruxtonerich » 23. Jun 2008, 16:52

Robnobrakes im Triumphrat net hat das gemacht.
Erich

Irish Bonnie

Beitrag von Irish Bonnie » 23. Jun 2008, 17:25

Das träge hochdrehen wird dabei in kauf genommen.
Schon mal ne alte Guzzi gefahren... ?:mrgreen:

Das Leben ist doch so relativ... :lol+:

Grüße, Ralph

Andi

Beitrag von Andi » 23. Jun 2008, 17:57

Henry III hat geschrieben:Moin Moin ,Moppedschraube(r)

Da ist auch das Geheimnis gelüftet,wie man einen Bonniemotor gaaanz gründlich sauber machen kann :lol+: :lol+: :lol+:
:lol+: Noch'n 1/4 liter Waschbenzin in'nen Hauptwaschgang.... und platz für's restliche Geschirr bleibt auch noch. :+x+:

B-790

Beitrag von B-790 » 23. Jun 2008, 22:10

Und der hat auch noch genau meine Spülmaschine :!: :mrgreen:

Ein Kumpel von mir hat sein Alufelgen in der Spülmaschine gereinigt
- allerdings mit nem Gastrokaliber, dafür in nur 90 Sekunden... :lol+:

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 1. Jul 2008, 21:00

Heute habe ich meinen Rotor wieder bekommen:
Um ca. 600g an der Aussenseite erleichtert.

Das Leerlaufverhalten hat sich nicht verändert; der Motor läuft noch genauso rund wie vorher.

Vom fahren kann ich nur vom Heimweg berichten: Der Motor dreht jetzt so agil hoch, wie ich das von anderen Zweizylindern gewöhnt bin. (TDM, SV, VTR etc.)
Dieses Phänomen, das mein Motor im ersten Gang genauso schnell hoch dreht wie im Zweiten ist jedenfalls weg. Im dritten Gang habe ich dann mal den Tacho beobachtet: Bis zu einer Stelle, wo ich sonst bis hundert beschleunigen konnte habe ich heute gute 110km/h geschafft.

Fazit:
Eine recht einfache "Tuningmaßnahme" ohne gleich massiv in den Motor eingreifen zu müssen.

Wenn es klappt kommen noch vorher/nachher Bilder. (Mein Stifti hat auf die schnelle welche mit den Handy gemacht; - mal sehen, ob die bei mit ankommen...)

Der Rotor wird bei mir aber wohl doch noch etwas Späne lassen müssen. Da geht noch einiges.... (Und den Primärtrieb schau ich mir auch noch mal an!)

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 6. Jul 2008, 22:19

Mal wieder was ganz anderes:

Bei Silverbonny´s 790ccm Motor haben wir zusammen heute die Steuerzeiten anders eingestellt. (Alles richtung "zahm"; kommt aber gleich...)

Vorherige Veränderungen an seinem Möpi waren der übliche Vergaserumbau, Ristriktorplatte und Ansaugschnuffi raus, die Ansaugstutzen geglättet, TOR`s und Rainers Zündbox.

Originalsteuerzeiten sind ja:
E.:19°v.OT-43°n.UT
A.:36°v.UT-20°n.OT
(Ach ja, alle Angaben bei 1mm Ventilspiel!)

Nach zwei Versuchen (einmal Grund- und einmal Feineinstellung)
Sind wir auf
E.:9,6°v.OT-52,4°n.UT
A.:41,6°v.UT-14,4°n.OT gekommen.

Die Einstellung der Steuerzeiten sind ja etwas eingeschränkt, da die Zahnräder auf den Nockenwellen verpresst sind. Auf knapp zwei Grad genau geht es dafür aber um so einfacher über das Zwischenzahnrad.

Warum die Steuerzeiten richtung "zahm"?
Die Überlegungen waren folgende:
1. Die spitze Leistungscharakteristik der 790ccm-Bonny legte die Vermutung nahe, das deren eigentliche Leistungsspitze jenseits des Drehzahlbegrenzers liegt. (Zumindest bei "befreiten" Ansaugwegen, und trotz Tuningzündbox.)
2. Die Steuerzeiten der Thruxton und 865ccm-Bonnys:
Die liegen sehr nahe an "unseren" Steuerzeiten. Die Öffnungszeiten an sich sind "nur" etwas kürzer, und der Ventilhub 1mm geringer. Trotzdem haben die Motoren deutlich mehr Leistung, und noch mehr Drehmoment im mittleren Bereich.

Silverbonny´s Steuerzeiten mit den dazugehörigen Nockenwellenerhebungskurven überspannen jetzt komplett die Erhebungskurven der 865ccm-Motoren.

Fazit:
Bei meiner Thrux habe ich ja auch die 790ccm-Nockenwellen verbaut.
Aber nur von einem Motor ausgehend gleich von massiven "Tuningerfolgen" aus zu gehen fand ich verfrüht (Immerhin habe ich ja noch reichlich andere Dinge bei mir gemacht, was das Ergebnis verfälschen könnte.)
Deswegen heute das Experiment mit der Bonny!
Ergebnis: Leichte Erhöhung der Spitzenleistung und massiv mehr Drehmoment im mittleren Bereich.

Für mich steht jetzt jedenfalls fest, das die Bonnynockenwellen die günstigsten Tuningnockenwellen auf dem Markt sind. Dabei kann man sich bei denen auch noch sicher sein, das die 100% haltbar sind und die Form der Nocken dem Ventiltrieb nicht schadet.

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 7. Jul 2008, 00:12

Sooo, habe gerade von Silverbonny ein Bild bekommen:

Bild

Vielleicht kriege ich das ja auf die Reihe zu beschreiben, was ich überhaupt meine:

Das Zwischenzahnrad ist von der linken Seite gesehen an der Steuerkette um fünf Zähne gegen den Uhrzeigersinn versetzt.
Die Einlassnockenwelle dann auf dem Zwischenrad wieder um fünf Zähne zur ursprünglichen Markierung im Uhrzeigersinn versetzt.
(Der grüne Punkt ist quasi die neue Markierung.)

Die Auslassnockenwelle ist dann um vier! Zähne gegenüber der Originalmarkierung im Uhrzeigersinn versetzt. Leider nicht zu sehen, da die Markierung im Steuerkettenschacht verschwindet. Außerdem war die Auslassnockenwelle beim Bild noch nicht verbaut. Zur Sicherheit kann man sich aber vor dem Verdrehen des Zwischenrades eine Farbmarkierung für den Auslass setzen.

Silverbonny´s Möpi hat jetzt ca. 25.000km runter. Je nach Längung der Steuerkette kann man auch mal einem Versatz von 4/4/3 oder bei höheren Laufleistungen 6/6/5 probieren. Die Varianten sind gefahrlos, da dabei kein Ventil aufsetzen kann. (Mit den Steuerzeiten hat man sich eh deutlich vom Kolben entfernt!)

Wer den Vergaser auch schon umbedüst hat braucht sich da auch erst mal keine gedanken zu machen. Die Abstimmung funktioniert sehr gut.

Cougar

Beitrag von Cougar » 7. Jul 2008, 18:39

Servus Andreas!

Wie bei unserem Gespräch in Neukirchen habe ich teilweise mit einem Verständnisproblem zu kämpfen. Bei so vielen Details...
Das heisst im unterm Strich, dass die 865er Motoren besser mit 790er Nocken laufen - 790er Motoren besser mit 865er Nocken?
Aber beim Eínsatz der 865er Nocken in den 790er Motor verschiebt sich der theoretische max.Nm Berg in den praktischen Bereich runter, und das beim 865er Motor mit 790er Nocken in umgekehrter Weise in den theoretischen, also unnützbaren Bereich = schlechter. Oder wie?

Ich gehe davon aus, dass ich falsch liege. Aber ich wills einfach wissen...

Zard is geordert: :D

Markus

sneaky

Beitrag von sneaky » 7. Jul 2008, 20:09

Wat???

Ich glaube das muss mir jemand nochmal aufzeichnen :+x+:

mopedschraube

Beitrag von mopedschraube » 8. Jul 2008, 20:50

Ups! Da habe ich anscheinend Verwirrung angerichtet.

Ok, ich versuch das mal aufzudröseln:

Die 865ccm-Motoren haben Nockenwellen verbaut, die die Ventile nicht lange genug offen halten. Dadurch wird Leistung verschenkt.

Bei den 790ccm-Bonnys Lassen die Nockenwellen die Ventile lange genug offen stehen, nur eben zum falschen Zeitpunkt. (Die sind so eingestellt, das die Höchstleistung erst dann anliegen würde, wenn die Drehzahl über dem Drehzahlbegrenzer sein würde. Was ja aber nicht geht.)

Um das Optimale aus beiden Motorvarianten raus holen zu können, braucht man die 790ccm-Bonnynockenwellen, und die dann so verbaut, wie ich das beschrieben hatte.

Wer eine 790ccm-Bonny sein eigen nennt, hat Glück! (So wie Silverbonny2005) Da brauchen die Nockenwellen nur anders eingestellt werden.
Wer einen 865ccm-Motor hat (so wie ich) muß dann in den sauren Apfel beißen und die Nockenwellen kaufen.

Zumindest die 790ccm-Treiber sollten das Verstellen der Nockenwellen in Erwägung ziehen: Das kostet nicht viel (Wer es sich selber zutraut exakt Null Euro.), und der Effekt ist gewaltig!

Silverbonny´s Möpi hängt jetzt jedenfalls jede Serienthruxton ab; - trotz Hubraummanko.

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