Heute hat mich ein Forumsfreund auf eine Idee gebracht "man sollte dochmal einen Lebenslauf" für ein
Motorrad mit soo vielen Kilometern wie meine schreiben, was so alles war und was nicht funktioniert hat.
Das werde ich jetzt mal versuchen.
Ich habe meine Bonnie als gebraucht gekauft, hatte 4850 Km auf der Uhr sah aber, als ich sie das erste mal gesehen habe
aus wie neu. Keine schäden keine Kratzer oder Dellen einfach nur schön.
Also bezahlt und ab nach Hause, bereits auf der Fahrt bemerkte ich das die Tachoanzeige ab und zu schwankte mal lief
sie bei einer Drehzahl 100Km/h mal nur knapp 80Km/h kurz und gut nach ca. 250 Km ging der Tacho auf null und blieb dabei
also zum Händler weil ich dachte Tachowelle oder Antrieb, war beides i.O.es war der Tacho.
Einen neuen bekommen mit natürlich 0 Km und seitdem immer kräftig gezählt bis heute 125.000 Km.
Es gibt ja den Motorschaden fred, das hier könnte oder müsste der nicht "Kaputtbar" fred werden.
Als ich sie das erste Jahr hatte habe ich von diesen Tridays in Newchurch gehört habe mich aber noch nicht wieder sicher
genug gefühlt um da teilnehmen zu können, das hat sich dann in den nächsten Jahren sehr verändert seitdem fahren wir
jedes Jahr zur Triweek und machen dann mit An und Abfahrt immer so 4500-5000 km.
In jedem Jahr bekommt meine Blaue im Frühjahr einen Öl und Filterwechsel, bei 20.000 Km wurde auch das Ventilspiel
gemessen und an zwei Punkten korrigiert und seitdem nicht mehr verändert.
Bei ungefähr 35.000 Km bemerkte ich ab und zu ein Kupplungsrutschen beim beschleunigen im großen Gang also 3. 4. 5.
habe dann einen Satz stärkere Kupplungsfedern eingebaut und brauchte nie wieder etwas ändern.
Mit der Zeit bekam sie dann noch einen Drehmo-Kit von Rainer,ein Paar andere Düsen, einen Satz Sharks um ein wenig
mehr "Laut" zu geben, dann hat nach einigen E-mails an Conti, der zuständige Mann eine Freigabe für die Trial Attack
für MD908 erteilt, somit musste ich nicht mehr dreimal im Jahr zu SBF oder einem Reifenhändler weil BT45 schon wieder
abgerubbelt waren, spitze im negativen war mal ein Jahr als ich im Frühjahr neue gebraucht habe, dann vor der Triweek
im Juni den Hinteren neu machen mußte und nach der Triweek beide neu machen mußte, das haut ganz schöne Löcher ins
Konto. Mit dem Trial Attack war es dann deutlich angenehmer, beim Typ 1 zwar nicht ganz so wie bei BT45, aber immerhin
15.000 Km mit einem Satz.
Die ganze Zeit nie Probleme mit dem Motor keinerlei Ölverlust oder Ölverbrauch einfach immer nur fahren und staunen.
Bei der Triweek 2011 kam dann mein erstes Problem von einer Seite die ich nicht erwartet hatte, bei der Abfahrt auf dem
Falzarego Pass an der Sella Runde wurde auf einmal meine vordere Bremse weich und fiel dann komplett aus ich konnte auf
einem flacheren Stück mit dem Motor und der Hinterradbremse zum Glück anhalten ohne Probleme zu haben.
Da ich vorher im Frühjahr Bremsflüssigkeit gewechselt hatte konnte ich es mir nicht erklären, da die Bremse nach einer
Abkühlzeit zwar etwas weich, aber wieder funktionfähig war hab ich nur nochmal Flüssigkeit wechseln lassen und bin damit
auch wieder gut nach Hause gekommen. In Newchurch hab ich dann von einem Engländer gehört das eine Bremse von einer
Honda an unsere Aufnahme passen soll, hab mir das Teil in ebay ersteigert bin zum TÜV und habe es ohne Probleme von
einem Prüfer eingetragen bekommen.
Im August 2012 also nach 6 Jahren war es dann soweit meine Blaue hat die 100.000 Km überschritten und lief immer noch
vollkommen ohne Probleme.
2014 fing durch meinen dummen umfaller im Dezember 2013 nicht ganz so flockig an, mein Fuß brauchte doch eine ganze
Zeit bis alles wieder einigermaßen flüssig funktionierte.
Bei den ersten Fahrten im März und April merkte ich das mein Getriebe sich immer schwerer schalten ließ und die Lauf
geräusche immer lauter wurden, dann anfang Mai eine Fahrt in den Schwarzwald kurz vor Freudenstadt im 4. Gang will
zurückschalten, nichts geht mehr, kann weder rauf noch runter schalten. Hmmm halbe Stunde warten, Motor abgekühlt,
siehe da sie schaltet wieder, also weiter, 50 Km weiter im Würmtal das gleiche, wieder warten dann zu Hause beim in
die Garage fahren fast den Schalthebel durchgebrochen jetzt geht auch in kalten Zustand kaum noch was.
Überlegung: Motor ausbauen, aufmachen, Getriebe reparieren, bei Triumph die Ersatzteilpreise abgefragt
Ohaa man rechnet mit ca. 600-800 Euro nur für die Teile wenn am Gehäuse nichts kaputt ist.
Neue Überlegung: Anderen Motor, in ebay einen Motor gesehen mit 9000 Km und sofort gekauft, haben ein paar
Kleinigkeiten gefehlt, also am alten abgebaut an den neuen anmontiert, den alten Motor ausgebaut den neuen eingebaut
neues Öl eingefüllt und dann der AHA moment, Schlüssel rum, Daumen auf den Knopf whoaa nach zwei Umdrehungen
springt an läuft vollkommen ruhig ohne jedes nebengeräusch einfach Perfekt, da konnte man deutlich den Felsen von meinem
Herzen plumpsen hören.
Habe ihn dann ganz vorsichtig warmgefahren, dann noch so ungefähr 200 Km gefahren das Öl wieder abgelassen und durch
ein ganz feines Sieb (Hydraulikfilter)laufen lassen um zu sehen ob irgendwelche Metallteile auftauchen, war nichts zu sehen,
auch der Metallseparator in dem Filtersystem hat nichts gefunden, also wieder neues Öl einfüllen und los gings.
Mit dem Motor war ich dann dieses Jahr bei der Triweek bin etwas über 4000 Km gefahren der Motor hat jetzt bei mir knapp
6000 Km gelaufen und hört sich ganz toll an.
Es ist also schon so wie auch Rainer geschrieben hat wenn man die einfachen normalen Servicesachen immer wieder zur Zeit
machen läßt braucht man sich um die Haltbarkeit keine Gedanken machen.
Ich hoffe das war nicht zu langweilig zu lesen, aber ich mußte das jetzt einfach loswerden, ich habe jede Stunde und jeden
Kilometer mit dem alten sowie jetzt auch mit dem "neuen" Motor genossen und habe immer noch einen riesen Spass an
allen Tagen mit meiner Blauen.
Gruß Nobbi



